Sonntag, 16. Juni 2013

Das magnetische Dreieck: Lagos, Alvor, Portimao

wird verlassen.

Adieu Portimao
Portimao: Praia da Rocha am Abend

Nach einer Woche weiteren Wartens auf Ersatzteile und den reparierten Außenborder kommen Karl und Ursel mit Schweizer Köstlichkeiten und diversem Delikatessen-Nachschub an. Im Gepäck scheinen sie außerdem den Sommer zu haben, der sich mit ziemlich hohen Temperaturen augenblicklich breit macht.
Wir behalten das Mietauto einen Tag länger und wiederholen die Sightseeing-Tour, die wir mit Fritz und Rosi ins Landesinnere machten: Monchique,

Gipfelstürmerin
Auf dem Monchique...

Stürmische Westküste...
Stürmische Westküste...

Leewärts...

Carrapateira (dem Top-Wellensurferstrand) und Cabo Sao Vicente, das auch von der Landseite betrachtet nichts von seiner imposanten Schroffheit verliert.

Wie aus einer anderen Zeit...

Thronbesteigung...
Thronbesteigung

Erste Amtshandlung am nächsten Morgen: Beschattung der Salonfenster. Es ist gleich merklich kühler im Salon aber wir befinden uns damit auch - im wahrsten Sinne des Wortes – auf der Schattenseite des Lebens: Alles wirkt dunkler und das Leben draußen zieht ungesehen an uns vorbei..
Gegen Mittag brechen wir auf, um die östliche Algarve Stück für Stück zu erobern, nicht ohne einen Ankerstopp vor den Grotten von Armacao de Pera einzulegen.

Ankern vor den Grotten...

mit schnurrendem Außenborder...

Diesmal wird die kleine Pia – mit Peter, Karl und Ursel an Bord – von einem zuverlässig schnurrenden Außenborder durch die Grotten geschoben.
Abends machen wir in Albufeira fest.
Freitag, 14.06.13 In der von allen Seiten windgeschützten Marina entwickelt sich ein Brutklima, das uns orientalisches Feeling vermittelt. Das Szenario in der Mittagszeit: Eine sengende Sonne von oben, nicht die Spur eines Windhauches, Bauchtanzgedudel vom Nachbarschiff, zwei Männer, Peter und Karl, die sich in den schattigen Bauch des Schiffes verzogen haben, Ursel und ich – Zank-Patience spielend – unter dem Schatten des Bimini im Cockpit…
Zankpatience...

Nur mit viel Überwindung können wir uns aufraffen, gegen 16.00h einen Spaziergang ins sehr touristische Städtchen zu machen, der bald in einem Café enden und einen sehr schönen ausgedehnten Ausklang bei Apero und Abendessen hoch über dem Atlantik finden wird.

Am Samstag geht's weiter in Richtung Faro (herrliches Parasailor-Segeln)nach Culatra, einer kleinen Insel, die eine weitläufige Lagune zum Atlantik hin begrenzt. Hier wollen wir den Watermaker in Betrieb nehmen. Das wird spannend...

Das"Ankerbier" vor Culatra...
Nach dem Ankerfall: das obligatorische Ankerbier...

Freitag, 7. Juni 2013

20130606 PIA schwimmt wieder

Donnerstagmorgen, 30.05.‘13
Der Travellift rollt nicht – wie uns zugesagt – um 10.00h, sondern erst um 14.00h an. So haben wir noch Zeit für ein erstes Frühstück mit Martin und Anna. Während des Transportes darf niemand an Bord der PIA sein aber unmittelbar vor dem Einsetzen ins Wasser werden Skipper und Gäste von einem Gabelstaplerlift auf unser Schiff gehievt.

Mit der HEbebühne ins Schiff

Catamaran und Mannschaft werden behutsam ins Wasser gesetzt, während ich das verwaiste Dinghi abhole…
Beruhigendes Schnurren der Motoren, kein Widerstand beim Einlegen der Gänge, rohe Gewalt ist überflüssig. Das tut gut. Wir legen in der Marina Portimao an und gönnen unseren Turteltäubchen einen Spaziergang am Strand.
Am Freitag tuckern wir an der Felsenküste entlang – Richtung Albufeira – werfen Anker hinter dem Leuchtturm von Alfanzina, um dort – in den Wellen schaukelnd – ein kleines Mittagsmahl zu nehmen, das von einem Teil der Mannschaft später zu Fischfutter recycelt werden soll.
Ja, der Rückweg nach Alvor, unserem geliebten Ankerplatz in der Lagune, muss hart erkämpft werden. Der ungemütliche Amwindkurs bei konstanter Windstärke 6 (Böen 7), mit gerefftem Groß und kleiner Fock, lässt bei 10-11kn Fahrt so manches Gesicht nicht mehr rosig erscheinen. Um 21.00h erreichen wir die Lagune, d.h. Ankermanöver mit Hilfe von Satellitennavigation, Decksbeleuchtung und viel Gefühl!
1. Versuch: Anker rutscht
2. Versuch: Anker befördert Reuse ans Tages- bzw. Nachtlicht
3. Versuch: Endlich! Er hält!
Samstagmorgen: Wir würden unseren Gästen gerne die Düne und den schönen Strand von Alvor zeigen. Aber: Der Außenborder will nicht. Gutes Zureden, Schimpfen, Benzin pumpen – nichts hilft. Alle Versuche, ihn nach dem Starten am Laufen zu halten, scheitern.
Ist er beleidigt, weil seinem großen Bruder so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, während er verwaist an einem verlassenen Ponton herum dümpeln musste?
Wir beschließen, die Lagune zu verlassen, nach Lagos zurück zu gehen und von dort aus – mit einem besser gelaunten Außenborder - einen Ausflug in die Grotten zu machen.
Gesagt, getan. Der Anker ist frei, aber Pustekuchen! Ich versuche Gas zu geben aber wir bewegen uns kaum von der Stelle. Rückwärtsfahrt, gefährliche Nähe zur Sandbank. Noch einmal Ankerfall, Drehung in die andere Richtung….die Ankerwinde ackert enorm und …fördert ein äußerst stabiles Fischernetz mitsamt Geäst zu Tage.

Ankerbefreiung

Peter und Martin machen das Dinghi bereit, um - mit Messern bewaffnet – das Netz ab zu schneiden. Ein Fischer, der unser Manövrieren wohl beobachtet hatte, eilt herbei und bietet seine Hilfe an. Ja, prima, danke!!! Endlich können wir den „Haftgrund“ von Alvor verlassen und ich weiß, dass ich ein weiteres Ankern in der Lagune aufs Heftigste boykottieren werde.
Den Sonntag verbringen wir – bei herrlichen Temperaturen und Sonne – in Lagos und mieten uns für die Grottenfahrt in einem der vielen Touristenboote ein.
Von den Profis werden wir äußerst geschickt durch die bizarren Felsformationen geschippert.

Unsere "barca d'amore",das Schwanenboot
<br />
mit dem"Felsekamel" im Hintergrund


Der Tag findet einen wunderschönen Ausklang im Restaurant „Café do Mar“, in das die Beiden uns – zum Abschluss ihres Aufenthaltes auf der PIA - zum Essen einladen.

Beim Aperitif

Diesseits und jenseits vom Aperitif

Peter und Dorothee

Montag bedeutet Abschied nehmen. Martin und Anna durchstreifen ein letztes Mal die Altstadt von Alvor, holen sich Gänsehaut im erfrischend kühlen (17°C) Wasser des Atlantik, eine leicht gerötete Nase beim anschließenden Aufwärmen in der Sonne und nehmen den 17.00h Zug nach Faro. Von dort werden sie morgen wieder ins regnerische Deutschland zurückkehren.

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Für uns geht die Arbeit weiter. Peters Bereich, das äußere Schiff, muss von Salz befreit werden und der Reserve-Dieseltank sollte eine Grundreinigung bekommen. Die „Innenhygiene“ fällt in meinen Bereich und bedeutet Putzen und Wäschewaschen. Dafür sollten wir genügend Zeit haben, da der zur Reparatur gebrachte Außenborder erst am Freitag abgeholt werden kann.
Aber wie war das noch mit dem Loben des Tages VOR dem Abend?
Die Reinigung des Reservetanks und das anschließende Entlüften der Dieselleitungen rauben uns den letzten Nerv und unendlich viel Zeit. Erst am Mittwochnachmittag können wir wieder in eine Ankerbucht vor Portimao rauschen. Dort fetzt die aus der Hand gerutschte Bodenplatte des Bades ein Loch in die Seitenwand und in meine gute Laune. Habe ich nicht gerade genug gespachtelt und gemalt? Wenigstens funktioniert Peters Wasserfilterwechsel.
Zum Glück gibt es nach solch frustrierenden Ereignissen doch immer wieder den Silberrand an der dunklen Wolke, diesmal in der Gestalt von Gabi und Rolf, mit denen wir einen sehr aufmunternden und lustigen Abend – vor ihrer Abreise in Richtung Cadiz verbringen.

Donnerstag, 30. Mai 2013

20130530 Eine Woche Arbeitslager

Es gibt viel zu tun: Packen wir’s an…
Wir machen uns an das „Abarbeiten“ der to-do-Liste, gönnen uns – abgesehen vom Sonntag – keine Pause und arbeiten emsig wie die Bienen.
Hier ein paar Fotos…

Im Strandcafe von Portimao
Ein wunderschöner Sonntag mit unseren Schweizer Segelfreunden, Hans und Danielle, die nach Portimao gekommen sind, um von hier aus die nächste größere Segelreise (5 Tage) nach Madeira anzutreten.

Sunchaser: Mastinspektion
Sunchaser: Begutachtung der Mastspitze und des Führungsringes für das Spi-Fall…

Wo ist Peter?
Suchbild: Wo ist Peter? …………………Er befindet sich 4m über dem Boden.

Wo bleibt der Arbeitsschutz???
Reinigung der Unterseite des Spoilers
Wenn das der Arbeitsschutz sähe!!! Wo ist die Sicherung? …die muss die „Missstände“ gerade fotografisch dokumentieren…

Antifowling für die Reserve-Propeller
Aufarbeiten der alten Propeller für den Notfalleinsatz…


Kein Bild von der Ausbesserung der Schandmale „anstößiger“ Annäherungen an fremde Stege. Sie sind gespachtelt, geschliffen und übermalt. Es bleibt der Phantasie des Lesers überlassen, ob er sich eine Verschlimmbesserung oder kosmetisches Lifting vorstellt.
PIAs Rümpfe bieten halt eine ausladende Angriffsfläche für weitere Herz-zerfetzende Manöver dieser Art!


Die immer mal wieder anfallende Grundreinigung von Fendern, Festmacherleinen, Scheuerleiste und Teakdeck sei hier nur am Rande erwähnt, erklärt aber vielleicht, wo die Zeit geblieben ist.

Trockengut an Wäscheleine

Der zunächst von uns „in Eigenleistung geplante“ Antifowling-Anstrich des Unterwasserschiffes mit „Höherlegen“ des Wasserpasses wird – wegen des geringfügigen Preisunterschiedes an die Werft vergeben.
Der eigentliche Grund für den Landausflug der PIA, das defekte Getriebe, ist fachmännisch, schnell und im gesetzten Zeitrahmen repariert worden und hört und fühlt sich – nach der heutigen Wasserung – sehr gut an.
So können wir mit unseren, gestern angereisten Gästen, Martin und Anna, fast pünktlich in See stechen.

Donnerstag, 23. Mai 2013

20130522 "Hoch und Trocken"...

liegt die PIA mal wieder auf dem Gelände einer Schiffswerft in Portimao. Und das hat seine Gründe. Dreimal hakte das BB-Getriebe, dreimal kamen wir mit flatternden Nerven und mäßigen Schäden an der Außenhaut davon; es muss kein viertes Mal geben.
Nach erster Überprüfung in Lagos ist man davon überzeugt, dass der Fehler im Saildrive liegt. Um den herausnehmen zu können, muss die PIA allerdings an Land, was – wegen ihrer Breite – jedoch nur in Portimao möglich ist.
Also machen wir uns auf den Weg nach Portimao. Pünktlich um 14.00h wird die PIA von einem gewaltigen Travellift an Land gehievt.

Unterstütztes Fliegen...

Nach der Reinigung des Unterwasserschiffes ist auch schon der Monteur zur Stelle.
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Fleißig, schnell, mit gekonnten Handgriffen und – wie uns scheint – mit viel Sachverstand baut er den schweren Saildrive aus und nimmt ihn mit, um das defekte Ersatzteil auszubauen und ein neues bestellen zu können.

Es gab da mal einen Saildrive...
Blick in den Motorraum: Auf dem rechteckigen, weißen Loch saß einmal ein Saildrive...

Nach dem Demontieren des Propellers kommt ein rotes „Gewölle“ zum Vorschein. Angelschnur!!! Wollten wir - statt Fischen - den eigenen Propeller ködern? Liegt darin vielleicht auch zum Teil die Ursache für das "Haken"?


Nun sitzen wir auf der „Veranda“ unseres aufgebockten „Hausbootes“, überblicken ca. 100 „Nebenlieger“, schauen nach hinten auf Auto- und Bahnbrücke und über den Bug - sehnsüchtig - in Richtung Bucht, ohne jedoch Wasser erkennen zu können.

Beobachtungen am Rande:

Ein "niedliches" Detail des neben uns liegenden Schattenspenders...
Ein "niedliches" Detail des neben uns liegenden Schattenspenders..
(Motoryacht: L 34m, H 10m, B 8m)

Samstag, 18. Mai 2013

20130518 Die Lachnummer

Yes, I can...Ich kann mit dem Außenborder umgehen! Und wie!
Es ist Samstagmorgen. Wir brausen zum Joggen an Land…oder auf Land?
Ich sitze an der Ruderpinne und chauffiere meinen Göttergatten mit Vollgas Richtung Anlege-Ponton. Plötzlich: Motorversagen?
"Hilfe, Peter, der Motor ist wieder kaputt!“
„Ich hab‘ Dir gesagt, bleib weg von der Sandbank!“
Ein letzter Motorseufzer, dann steckt die Schraube im Sand. Führerwechsel. Peter geht an die Pinne, ich schnappe mir ein Paddel. Das Dinghi mutiert zum Stocherkahn.
Drei „Leichtgewichte“ im Heck, d.h. Peter, Außenborder und Benzintank erzeugen ein gewaltiges Gefälle vom Bug zum Heck und wirken wie ein Sandbagger.
Im Bug (der sich inzwischen 20 cm über der Wasseroberfläche befindet) stehend, versuche ich, rechts und links stochernd, das Boot von der Sandbank zu bewegen, bewirke allerdings nur ein klägliches Hin- und Herpendeln der Bugspitze.
Hab‘ ich mich da verhört? Aus dem schweren Heck brummelt da so etwas wie: „Lachnummer“!!!!
Wenn Augenblitze töten könnten…

Anmerkung des Autors: Die Ungleichgewichtigen sitzen gerade in harmonischer Ausgewogenheit beim Frühstück…

Frust auf der ganzen Linie

Am Freitagnachmittag des 10.05. gehen wir Anker auf, um nach Lagos zurück zu kehren, da wir
1. das reparierte Lazy-Bag abholen wollen und
2. Anneli und Lars fürs Wochenende einen Segeltörn versprochen haben.
Doch was ist das? Der Vorwärtsgang der Steuerbordmaschine lässt sich nicht einlegen und wir treiben - mit den Ruderblättern voran - ziemlich zielsicher rückwärts Richtung Sandbank. Schreck!!
Zwei Schrammen haben wir uns über das hakende Getriebe bereits eingehandelt. Bitte nicht die Ruderblätter!!! Peter schafft es, mit Gewalt den Vorwärtsgang hinein zu drücken, was das Teil mit lautem Knall quittiert. So geht’s nicht weiter!

Scheinheilig verhält sich das Getriebe beim Anlegen in Lagos; so, als wäre nie etwas gewesen. Wir lassen uns von den geschmeidigen Geräuschen ein wenig einlullen, schieben die Bedenken zur Seite, sind nicht verärgert oder betrübt, dass das Lazy-Bag immer noch nicht fertig ist, genießen den Abend bei Gabi und Rolf, die uns wunderschöne Fotos aus der Karibik und von den Azoren zeigen und machen am Sonntag die versprochene Segeltour mit

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Lars und Anneli

Ein wunderschöner Segeltag – mit Ankern und Dinghi-Ausflug in die Grotten – findet einen ebensolchen Abschluss beim Grillen auf der Dachterrasse der Beiden.

Montagmorgen. Sollen wir in die Werft, um alles überprüfen zu lassen? Liegt es vielleicht doch an den Kiwi-Props, die wir – ziemlich problemlos – in „unserer“ Lagune selber wechseln könnten oder sind es die Bautenzüge die haken?
Wir fahren zurück in die Lagune, um – mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln – alle Eventualitäten durch zu checken. Neben telefonischer Unterstützung aus der Heimat, bekommen wir tatkräftige von Tom und Jerry (Herrchen und Hund).

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Tom kommt aus Heidelberg, hat seinen Catamaran Eagle“ komplett selbst gebaut und ist demzufolge handwerklich sehr geschickt.
Den ganzen Mittwoch sind die beiden Männer auf Tauchstation in den Motorräumen. Rauch steigt aus den Köpfen der beiden Ingenieure, nicht aus den Motoren.
Das abendliche Ergebnis: zwei Männer mit enttäuschtem, fragendem Gesichtsausdruck und ein Hund, der – nach überaus geduldigem Warten – das Mitgefühl mit seinem Herrchen durch das Schieflegen des Kopfes zu bekunden scheint.

Der zweite „Nicht-Erfolg“ lässt nicht lange auf sich warten. Peter möchte die Entsalzungsanlage auf ihren Einsatz vorbereiten und eine verbesserte Vorförderpumpe mit Entlüfter einbauen. Dazu wird am Donnerstagabend das Schapp, in das sie eingebaut werden soll, präpariert.
Nach dem Frühstück verschwindet Peter im „Gästerumpf“. Für eine gewisse Zeit ist nur das leise Geklapper des Werkzeugs zu vernehmen und ein über dem „Verlies“ kauernder Peter zeigt mir, dass wohl alles so weit in Ordnung sein muss…bis zum ersten Schrei: „Sch……!!!“ Salzwasser ist eingedrungen.

Begeisterung-sieht-anders-aus

Auftunken, testen und tasten wo es her kommt, Ventile öffnen und schließen, die Durchgängigkeit von Schläuchen prüfen etc… Nichts bringt die Erkenntnis. Das Ding wird wieder ausgebaut. Fehlkonstruktion, falsch zusammengebaut oder nur schlampig gemacht…egal wie…es ist mega ärgerlich!

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Sehen so Gewinner aus???

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Abreagieren bei einer ersten Übungsstunde mit dem Schifferklavier...
Und Ihr werdet es kaum glauben: Ich brauche keine Ohrstöpsel!!!

...Am Pfingstmontag, um 10.00h haben wir einen Termin auf der Schiffswerft in Lagos. Daumendrücken ist angesagt!

Donnerstag, 9. Mai 2013

Ankern in der Lagune von Alvor

Wieder einmal verschieben wir das Ablegen um zwei Tage, da es in einem Hafen mit ständigem Kommen und Gehen von Schiffen und Besatzung ja immer viel Interessantes zu sehen, zu hören und für das kontaktfreudige Wesen an meiner Seite auch zu tun gibt.
So lernen wir Gabi und Rolf kennen, die vor Kurzem aus der Karibik zurückgekommen sind und mit ihren Erzählungen so richtig Lust auf die kommenden Reiseziele machen. Nach einem lustigen Abend mit ihnen, tragen wir den gesamten – mächtig schweren - karibischen und teilweise amerikanischen Papier-Kartensatz-Schatz (den die beiden uns abtraten) nach Hause, um ihn im Schiff zu verstauen.
Am Dienstagmorgen legen wir ab, da wir bei Niedrigwasser in die Lagune einlaufen wollen, um sicher sein zu können, auch bei niedrigstem Wasserstand nicht aufzusitzen. In den langen, sehr schmalen und rechts und links von Sandbänken flankierten Einfahrtskanal läuft vor uns eine „Amel“ mit ca. 2,30m Tiefgang ein. Bei ihrer Beobachtung muss ich unwillkürlich an „Alle meine Entchen…“ denken. Denn genau das passiert: …“Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh“…
Die verdutzte, vierköpfige, Besatzung verteilt sich blitzschnell an Bug, Seiten, und Heck, hängt über den Relingsdrähten und versucht zu eruieren, wo das Schiff aufsitzt. Die Verlagerung von etwa 300kg Lebendgewicht auf die bb-Seite, und die gelbe, von der Schraube aufgewirbelte Sandwolke bringen das Schiff dann doch wieder in die Fahrrinne.

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Einfahrt in die Lagune

Wir gehen nicht auf Kuschelkurs zwischen die vielen, bereits dort ankernden Schiffe, sondern bleiben etwas außerhalb zwischen Pinienduft und Sandbänken. Das Säuseln des Windgenerators, Vogelgezwitscher und ab und zu ins Wasser zurück platschende Fische unterstützen die Idylle.

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Blick von der Pia auf die Düne...

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...und vice versa... Haben wir die PIA in den Sand gesetzt?

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Spritztour durch die Lagune

Samstag, 4. Mai 2013

Die Algarve ist erreicht...

Vor 12 Tagen bereits haben wir Sines verlassen.

Es ist Montag, der 22.04.2013
Sines gefällt uns nicht, für die nächsten Tage ist Starkwind aus S/SO angesagt und wir benötigen Wind aus nördlichen Richtungen, um unsere Passatsegel testen zu können. Gründe genug, uns heute auf den Weg an die Algarve zu machen. Angeschlagen hatten wir die Segel bereits gestern, d.h. wir haben zwei identische Vorsegel in die beiden Nuten der Rollfock-Anlage eingeführt, um sie - bei einem Kurs vor dem Wind - wie ausgebreitete Schmetterlingsflügel fahren zu können.
Um 7.45h gehen wir Anker auf, setzen das Zwillingssegel und werden gut voran gezogen

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Die Passsatsegel, die uns über den Atlantik ziehen sollen

Dennoch soll es kein angenehmer Segeltag werden, da die See stark bewegt ist und der Wind mal stärker, mal weniger stark aus N/NW kommt und wir dadurch immer wieder den Kurs korrigieren müssen, um nicht an die Küste versetzt zu werden. Und Kurs korrigieren bedeutet in dem Fall, anluven, Stb.-Segel nach bb. holen um dann - flink wie ein Wiesel – die beiden – selbst beim kleinsten, falsch einfallenden Windhauch blitzartig voneinander rutschenden - Schothörner miteinander zu verbinden. Das ist Peters schwierige Aufgabe, die ihm – lautstark fluchend – nicht immer beim ersten Mal gelingt, während ich am Steuerrad versuche, das zickig zuckende Wegrutschen des aufliegenden Segels so gering wie möglich zu halten. Dennoch führt es zweimal zum Ausrauschen des 2. Vorsegels mit ohrenbetäubendem Segelknattern und Schotenschlagen, das – ganz praktisch und diskret – die gegenseitigen Schuldzuweisungen ungehört verschlingt.
Die Erkenntnisse des Tages:
1.Übung macht den Meister (von dem wir wohl noch ein Stückchen entfernt sind ;)…
2. Zwei Bäume, zum Ausbaumen der Passatsegel sind evtl. nicht erforderlich, da die Segel - durch Peters pfiffige Sonderkonstruktion - recht gut stehen. Der nach vorne versetzte Holepunkt der Fock hält das Schothorn unten, das zusätzliche Anbringen der außen geführten Spi-Schoten zieht die Segel nach außen…

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Cabo Sao Vincente...

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...bei der Umrundung: wind und wellenschief

Nach genau 12 Stunden legen wir am Willkommenssteg in Lagos – vor der Fußgängerbrücke an und müssen bis zum nächsten Morgen auf das Öffnen der Brücke warten, bis wir in den Hafen verholen können.
Lagos zeigt uns drei Tage seine sommerlich warme Sonnenseite.

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Joggen am weißen, feinsandigen Strand,

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Fahrrad-SCHIEBE-Touren auf schmalen Pfaden an der felsigen Küste entlang,

Schlendern durch die Altstadtgassen,

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Apero in einem der vielen Bistrots, draußen, unter Sonnenschirmen, umgeben vom herrlichen Duft fliederähnlicher Bäume… da könnte sich selbst ein eingefleischter Griesgram dem Urlaubsfeeling nicht entziehen.

Mit einer kleinen Beiboot-Tour durch die Grotten wollen wir den überholten Außenborder testen.
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Es ist herrlich! Wasser, das changiert von Blau über Türkis zu Grün, rote, schroffe Felsen, Durchfahrten, in die durch Schornstein-ähnliche Schächte Licht auf die Wasseroberfläche fällt und sie spotförmig leuchten lässt…

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Wir ziehen unser Beiboot an einen kleinen Strand...

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und können uns noch kurze Zeit sonnen, bis der Schatten die Gänsehaut hervorzaubert, die für die nächsten 1 ½ Std. das Hautbild bestimmen soll. Denn: kaum aus dem Schutz der Strand-begrenzenden Felsen heraus, weht uns ein kalter Wind entgegen, der uns außerdem das nun ablaufende Wasser entgegen bläst und unser Beiboot über die vielen kleinen Wellen klatschen lässt. Nasse Haare, nasse Haut, Gänsehaut, etwa 15°C Außentemperatur, durch den Windchill-Factor gefühltes sonniges Sibirien! Dann… im langen Anfahrtskanal zum Hafen streikt der Außenborder. Peter versucht immer wieder, ihn zu starten. Nichts geht. Meine hektischen, ausholenden Versuche, das Boot – paddelnd – in Richtung Hafen zu bewegen, verursachen den Beinahe-Verlust von Peters rechtem Auge, können aber das Abgetrieben-Werden mitnichten verhindern. Wir können uns irgendwie an den Festungssockel des kleinen Forts manövrieren, wo Peter den Außenborder – eine „atemberaubende“, blaue, stinkende Abgaswolke erzeugend – wieder zum Laufen bringt. Peter, auf der Kante sitzend, mit einer Hand Benzin pumpend, rast mit Vollgas Richtung Schiff, während ich – zur Beschwerung des Bugs – unter den pitschnassen Handtüchern, hinter den Gummiwülsten kauernd, ordentlich durchgerüttelt werde.
Aber die Gewalttour hatte Erfolg. Der Außenborder konnte wohl alles, was ihm nicht passte, ausspucken und wir sind – Dank einer heißen Dusche – ohne Erkältung davon gekommen.

Pünktlich zu unserem Hochzeitstag setzt ein kräftiger kalter Nordwind ein, der die Sonne zwar nicht vertreiben kann, uns aber mächtig frieren lässt. Bei der Suche nach einem guten Restaurant für unser „Hochzeitsmenü“ stoßen wir auf ein kleines Romantik-Hotel ganz in unserer Nähe und quartieren uns dort kurzerhand ein. Ein äußerst leckeres Degustationsmenü, ein sehr geschmackvoll gestaltetes Zimmer und die berauschende Sicht auf den Atlantik werden uns unseren 34. Hochzeitstag wohl in schöner Erinnerung behalten lassen.
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Beim Frühstücksbuffet hören wir heimatlich gefärbte Sprachklänge. Ein Heilbronner Ehepaar, das seit 20 Jahren zum Golfen hierher kommt, schwärmt vom Hinterland der Algarve. Als Fritz hört, dass wir mit einem Katamaran unterwegs sind, macht sein Herz einen kleinen Purzelbaum. Sie kommen am nächsten Tag „auf einen Kaffee“ zu uns und laden uns ein, am Dienstag mit ihnen eine Autotour ins Landesinnere zu machen.
Wir besuchen die Quinta de Barragem,
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Rosi und Fritz mit uns...

einen wunderschönen Landsitz ihrer Freunde, schlängeln uns über schmale Straßen hoch ins Monchique-Gebirge (1200m!), genießen grandiose Ausblicke, die sich - wegen der fehlenden Sonne – dem Betrachter wohl nicht erschließen. Durch den langen, für Portugal auch sehr kalten, regenreichen Winter konnte die Natur, in dieser Höhe noch nicht ihr Frühlingskleid anlegen. Je mehr wir uns der wilden Westküste nähern, um so mehr lässt sich erahnen, welch prächtige Farbenteppiche sich wahrscheinlich in den nächsten Tagen auftun werden.
Klatschmohnrot, Löwenmäulchen-lila, Ginstergelb, Margueriten-gelb und –weiß, weiße Cistusrosen-Büsche und dazwischen üppig treibendes Frühlingsgrün…
Die wilde Westküste mit ihren, nicht sonderlich hohen aber steil abgebrochenen Felsen aus vielfarbigem Gestein lockt Wellensurfer aus ganz Europa an. Wir stehen und staunen über die ca. 60 Wellenreiter, von denen es nur wenigen gelingt, eine Welle abzureiten.

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Abends treffen wir uns zur Übertragung des Fußballspieles Barcelona gegen Dortmund in einer Hafenkneipe und müssen anschließend von Carola und Werner, mit denen wir recht lustige Abende hier verbrachten, Abschied nehmen. Sie werden morgen in aller Frühe in Richtung Heimat (Norderney) aufbrechen.
Heute sitzen wir mit Anneli und Lars, einem schwedischen Ehepaar, das die Wintermonate hier verbringt, im Cockpit. Wir halten uns die Bäuche vor Lachen, als Lars von seinen skurrilen Erfahrungen mit der portugiesischen Straßenpolizei erzählt. Am Samstag werden sie uns mitnehmen nach Portimao, damit wir die dorthin bestellten Ersatzteile abholen können.
Für den Donnerstag haben wir eine kleine Segeltour mit Rosi und Fritz, unseren Heilbronner Portugal-Führern geplant.

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Es wird ein herrlich sonniger Tag mit perfektem Wind und viel guter Laune.
Manchmal finde ich es sehr erstaunlich, dass eine ganze Woche (oder mehr!!!) – an einem Liegeplatz - vergehen kann, ohne Langeweile aufkommen zu lassen.
In Momenten des genaueren Betrachtens erkennt man jedoch, dass es die Begegnung mit so vielen Menschen und Geschichten ist, die die Zeit im Flug verrinnen lässt.

Montag, 22. April 2013

Sines

Samstag, der 20.04.2013
Ciao Troia! Heute soll’s nach Sines gehen, der Geburtsstadt von Vasco da Gama. Wieder haben wir ein sehr aufregendes Ablegemanöver, da eine sehr starke Strömung und der Wind uns auf diese fiese, ungeschützte Kante drücken und Peter leider keine achtarmige Göttin an Bord hat, die gleichzeitig Leinen lösen und Fender halten könnte. Aber wir kommen wieder ohne Touchieren davon. Und ein wunderschöner Segeltag liegt vor uns. Leichter Wind, Sonne und Wärme ermöglichen ein erstes Sonnenbad im Trampolin. Von Philipp bekommen wir eine sms mit Schneemeldung in Zürich, Hans sendet uns ein Foto von seiner schneebedeckten Terrasse in Zürich.
Hm, geht’s uns gut! Der Anker fällt um 17.30h vor dem belebten Strand von Sines unter den wohlwollenden Augen Vasco da Gamas, dessen Standbild über die Bucht schaut.

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Vasco da Gama

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...und zu seinen Füßen...Na??? ...zwischen Schwert und li. Fuß...

Setubal und Troia

Setubal bei unserer Ankunft: grauer Himmel, ein ständig in den Masten und Wanten pfeifenden Wind, aufeinandergestapelte Stühle vor den Straßencafes, ein unbelebter Prachtboulevard, wenig geschäftige Altstadtgassen. Nichts lädt zum Flanieren ein. Das Museum ist geschlossen, die Kathedrale – wegen Renovierungsarbeiten – auch.
Was für eine Metamorphose bei Sonne und blauem Himmel! Nur sechs Tage liegen zwischen Grau der explodierenden Farbenpracht von heute. Die Stadt ist kaum wieder zu erkennen. Der Duft von Kaffee, Gebäck und Gegrilltem durchzieht die Altstadtgassen, schnatternde Menschen in hunderten gut besuchter Straßencafes, bunte Einkaufstüten, die aus den Geschäften herausgetragen werden.
Sommerfeeling! Auch wir werden uns heute verproviantieren, da wir morgen ablegen wollen in Richtung Troia, einer vor Setubal liegenden Halbinsel, die mit Fähre oder Schiff in 15min. zu erreichen ist, mit dem Auto aber nur, sehr umständlich, um das Flussdelta herum.

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Der "Beischleefer" (für Nicht-Mannheimer: derjenige, der die Dinge des Lebens herbei schleift...)

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Die herbei geschleppten Köstlichkeiten...

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...kurz vor dem Verzehr...


Troia
scheint für die meisten Portugiesen der Inbegriff von Luxus und Design zu sein. Wir machen uns ein eigenes Bild. Von Setubal aus sieht man 3 Hochhäuser, von denen eines bei Nacht von grünen, leuchtenden Bändern umschlungen zu sein scheint und einen langgezogenen, leuchtend weißen und sanft vom Meer umspülten Strand.
Das Anlegemanöver ist ziemlich kompliziert, da wir – quer zu Wind und Strömung – in eine Box fahren sollen, deren Seitenstege (Finger) nur bis zur Hälfte der Rümpfe reichen und außerdem fiese, scharfe Kanten haben. Aber es gelingt. Nur finde ich, dass die PIA in dieser Box aussieht, als habe man eine Stretchlimousine in den Carport eines Smart gestellt.
Zwei Nächte werden ziemlich ungemütlich, da der Wind mit 7 Bft von schräg achtern auf das Heck bläst und unsere Festmacher ordentlich knarzen lässt.
Ambivalenz prägt die Gedanken zu dieser Halbinsel. Einerseits durfte wohl so mancher Architekt seinem Faible für Prunk und Protz frönen, andererseits gibt es eine – in die Dünenlandschaft integrierte Bebauung, die Ihresgleichen sucht.
Der paradiesische Sandstrand ist noch schöner, als er von der anderen Uferseite aussieht. Aufgeständerte Holzplankenwege führen durch dichte Ginsterbüsche, Lavendel und Rosmarin dorthin.
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Überall ist man bemüht, das empfindliche Gleichgewicht der Dünenvegetation nicht zu stören. Im riesigen Bogen kehren wir durch das sogenannte Resort an den Hafen zurück.
Wir sind uns nicht sicher, ob diese Unmengen an schönen Ferienhäusern ab dem 1. Mai – zu Saisonbeginn – tatsächlich alle bevölkert werden oder ob nicht ein Bauträger ein wenig zu großspurig gedacht hat.

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Peter kommt mit der Nachricht, dass die römischen Ruinen am Donnerstag, dem 18. April öffnen. Ein wenig erstaunt über dieses Öffnungsdatum radeln wir am 19. über wunderschöne, herrlich duftende Waldwege dorthin, um festzustellen, dass der Interpretationsteufel uns diesmal den Weg zu Kunst und Kultur versperrt hat. Der 18. war nicht der Tag der Saison-Eröffnung, sondern der „Tag der offenen Tür“. Wir genießen den Rückweg durch die sonnenwarme Landschaft, schauen anschließend - von der Terrasse des Golfclubs - den Spielern beim „Einlochen“ zu und können – last but not least – die Fundstücke der Römersiedlung in den Vitrinen des Clubs bewundern.

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