Dienstag, 29. Oktober 2013

20131029 Madeira mit Isabel und Klaus

2013-10-28
Montag, der 28. Oktober 2013

Auf der Rolltreppe des Flughafens

Der Bootsalltag hat uns wieder! Neun wunderschöne Tage mit Isabel und Klaus gehören der Vergangenheit an. Aber alles der Reihe nach, schließlich liegen 12 Tage zwischen dem letzten und dem jetzigen Beitrag.
Das Wasserpumpendesaster ist zwar immer noch nicht final gelöst aber mit ein wenig Umsicht und Vorsicht können wir erreichen, dass der Wasserfluss nicht abreißt und damit das umständliche Ansaugen entfällt.
Calheta, der Hafen, der ursprünglich für eine längere Liegezeit geplant war, erweist sich als sehr unruhig mit ständig auf und ab schaukelnden Pontons, hat aber zwei hübsche, kleine, künstlich angelegte Strände (mit Sand aus Marokko), die – von Wellenbrechern geschützt – von herrlich blauem Atlantikwasser umspült werden.
Wir freuen uns auf die Rückfahrt nach Quinta do Lorde, die zwar düster, stürmisch, wellig und total verregnet ist, in der Nacht (zum Samstag) - mit der Ankunft von Isabel und Klaus – aber eine schöne Aufheiterung erfährt.
Gleich nach dem Samstagsbrunch tuckern wir in Richtung Cabo Sao Lourenco, um dort zu ankern.


Das Cap



Blick vom Cap auf die Pia

Nach einem ersten Bad im tiefblauen Atlantik muss sportliche Betätigung her, d.h. Wandersachen in den blauen Plastiksack, Übersetzen zum Felsenufer, rein in die Wanderklamotten, rauf zum Cap und vice versa zurück zum Schiff, diesmal schwimmend. Nach 2 ½ Stunden sind die Beiden wieder da und wir genießen einen stimmungsvollen Abend vor Anker.
Am Sonntag ist Schnorcheln angesagt.

Giftgrüne Flossen für den Paparazzi

Peter benutzt zum ersten Mal das Geburtstagsgeschenk der Kinder, eine Unterwasserkamera.

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Vor der Linse tummeln sich kleine, bunte Fische

Ein Rochen!!!
und… siehe da…(gut getarnt) auch größeres Meeresgetier.

Abends geht’s zurück in den Hafen, da wir ab Montag, zur Erkundung der Insel, ein Auto gemietet haben. Auf dem Programm stehen Funchal, Osten, Norden und Süden der Insel, 2-3 Wanderungen entlang der Levadas (Madeiras ausgeklügeltem Bewässerungssystem, das das Wasser über schmale Kanäle vom Berg in die Plantagen führt)und eine Fahrt mit dem Korbschlitten.
Madeira, die Blumeninsel, die im Frühjahr mit überbordender Blüten- und Farbenpracht den Besucher begeistert, erweist sich im Herbst immer noch als üppig grün, von Bananen- und Zuckerrohrplantagen überzogen, als wahres Wanderparadies.
Impressionen unserer ersten Wanderung, die im Wanderführer als die „Spektakulärste“ beschrieben ist, bedeuten: Erleben mit allen Sinnen:

Quellwasser tröpfelt durch das Grün
Würziges, Frisches, Feuchtes, Blumiges für die Nase, …

vor dem Tunnel

Am Ende des Tunnels

Eine der vielen Lavadas

auf dem Weg zum Höllenkessel

am "grünen" Kessel
rieselndes, leise fließendes, rauschendes und tosend zu Tal stürzendes Wasser für die Ohren,

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grandiose Berglandschaften und steil abfallende Schluchten fürs Auge und feuchte, leuchtend grüne, würzigen Duft verströmende Kriechfarn- und Mooskissen für die streichelnde Hand…
Leider ist das Wetter nicht uneingeschränkt schön. Starkwindböen fegen über die Insel und treiben dicke Regenwolken von Norden herüber, die sich am Gebirge im Inselinneren abregnen. So müssen wir auf die Wanderung der 25 Quellen verzichten, da ein Erdrutsch die Zufahrt zum Ausgangspunkt unpassierbar gemacht hat.
Die Ersatz-Wanderung führt uns durch das einzige kleine Weinanbaugebiet an der Südküste Madeiras zur steilsten und höchsten Klippe Europas.
Weinanbau an der Südküste

580m über dem Atlantik...

Skepsis oder ein wenig Angst...
...wenn's hinter dem Rücken 580m senkrecht nach unten geht...

Neun Tage, die wie im Flug vergingen und einen schönen, stimmungsvollen Ausklang finden beim Sonnenuntergang auf den Mauern des Forts über Funchal und einem abschließenden, köstlichen Abendessen im „Riso“. Das Restaurant, wie ein Adlerhorst, hoch über dem Atlantik an die Felskante gesetzt, Meeresrauschen tief unter uns, asymmetrisch gespannte, weiße Segel über uns, macht der doppelten Bedeutung seines Namens alle Ehre: Es zaubert ein „Lächeln“ auf die Gesichter beim Verzehr der ausgefallenen „Reis“-Spezialitäten.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

20131016 Madeira die 2.(Klappe)

Der schöne Anlass unseres dreiwöchigen Heimaturlaubes liegt bereits 23 Tage zurück und die „Flitternden“, die hoffentlich noch ein wenig von der Sonne Siziliens zehren können, sind wieder in den Züricher Arbeitsalltag eingetaucht.
Die frisch Vermählten...

..auf Euch soll's gelbe Rosen regnen...

Nach unserer buchstäblichen „Punktlandung“ auf der kurzen Madeirenser Landebahn lassen wir uns vom Taxi nach „Quinta do Lorde“ bringen, wo die PIA gut vertäut und wohlbehalten auf uns wartet.
Wie auch zu Hause, muss man - nach der Rückkehr aus einem Urlaub – zunächst mal einige Systeme wieder in Betrieb nehmen. Auf dem Schiff bedeutet das: Strom und Wasserversorgung einschalten und Wassertanks, Kühl- und Gefriertruhe sowie Lebensmittelvorräte wieder auffüllen.
Die Wassertanks sind schnell gefüllt, zum Aufstocken der Vorräte müssen wir ins 10km entfernte Machico.
Vom Einkaufen zurückgekehrt stellen wir fest, dass die Wasserpumpe Faxen macht. Mal dauert es Minuten, bis ein erstes, kleines Rinnsal aus dem Hahn läuft, dann wieder prustet es feine, dünne Strahlen in alle Himmelsrichtungen.
Peters Diagnose: die Wasserpumpe ist kaputt.
Irgendwie scheint man an höherer Stelle zu glauben, dass der pure Müßiggang uns einfach nicht gut tut.
So machen wir uns wieder einmal an die Arbeit. Während Peter die alte Pumpe aus- und die neue einbaut, verstaue ich Mitgebrachtes und Eingekauftes und wir wähnen uns abends in einem aufgeräumten Schiff, in dem alles so funktioniert, wie man’s erwartet… Na, warte!!!

Mittwoch, 9.10.2013
Die Sonne lässt sich seit unserer Ankunft lediglich am Spätnachmittag zu einem kurzen Spaziergang übers Firmament locken. So suchen wir für unsere erste Wanderung die für die grüne Blumeninsel untypischste Tour heraus, nämlich den langgestreckten kahlen, kargen, vulkanischen Südost-Zipfel „Sao Lourenco“, den man an sonnigen Tagen nur schwitzend und nicht ohne drastischen Sonnenschutz bewältigen könnte.
Die Wanderung beginnt am Hafen.
Blick zrück auf den Hafen

Wir werden mit atemberaubenden Blicken von steil ins Meer abfallenden Felswänden
...das lässt tief blicken...

...Sao Lourenco, Ostzipfel der Insel..
und Ausblicken auf Madeira, Porto Santo, und die Ilhas desertas belohnt.
Gipfel in Sicht

Die Gipfelstürmer

Nach vier Stunden ständiger Auf- und Abstiege spüren wir ziemlich viele Muskeln, aber die Füße, die ihre Premiere in den neuen, Wattewolken-Wanderstiefeln hatten, fühlen sich fast „unbenutzt“ an.
Wattewolkenwanderschuhe!!!

Ein Sundowner im Hafencafé rundet diesen schönen Tag perfekt ab.
Abendstimmung im Hafen...


Donnerstag, 10.10.2013
Ein Tag wie ein Griff ins……!
Haben wir die Wasserpumpenreparatur nur geträumt? Nichts funktioniert! Peter denkt um ziemlich viele Ecken herum, zieht diverse Möglichkeiten in Betracht, hält Kriegsrat mit dem Fachmann aus Hooksiel, spült und saugt, erhöht und senkt den Druck, klemmt um und ab und … rien ne va plus…
Erfolg- und ratlos steigen wir frustriert in die Koje.

Freitag, 11.10.2013
Zum Glück haben wir ab heute ein Mietauto gebucht. Das Problem „Wasserpumpe“ hat also drei Tage Pause.
Da man uns für den Freitag die Markthalle von Funchal als absolutes Muss empfohlen hat, tuckern wir über Canical, Machico und Santa Cruz über die steilen Küstenserpentinen hinauf und hinunter bis nach Funchal. Einen Kaffee schlürfend, sitzen wir an der Uferpromenade, gegenüber der Marina, lauschen einer peruanischen Musikgruppe und beobachten, wie sich große Menschentrauben aus der Aida „Stella“ und einem „Walt Disney“- Kreuzfahrer heraus wälzen, um die Stadt zu erobern.
Allüberall herrscht buntes Treiben auf den Straßen und Gassen, sehr gepflegte Gebäude, Grünanlagen, kleine Parks, allein im Zentrum der Stadt gibt’s neben der Kathedrale zwei weitere Kirchen, Bistrots und Straßencafés und last but not least…die Markthalle. Es stimmt: Sie ist bereits am Eingang ausgesprochen attraktiv mit ihren Blumenverkäuferinnen in typisch bunt-gestreifter, madeirensischer Tracht und dem üppigen, farbenprächtigen Blumen-, Stauden- und Pflanzenangebot. Wir schlendern im Erdgeschoss an Gemüse und Obstständen vorbei zur tiefer liegenden Fischhalle, in der der berühmte schwarze Degenfisch angeboten wird (DIE madeirensische Fisch-Spezialität!!!). Danach geht’s in die Galerie. Hier sieht alles ein bisschen feiner aus. Wir werden animiert, Obstsorten zu verkosten, die wir noch nie gesehen haben, schmecken mindestens 5 verschiedene Maracuja-Sorten und ebensoviele Bananenspezies… „alles von Madeira, köstlich, oder?“…die geschäftstüchtige Verkäuferin steckt uns neugierigen, ahnungslosen Touristen – sehr freundlich lächelnd – eine Handvoll von diesem, zwei von jener Sorte, drei kandierte Hibiskusblüten (nein, die lassen sich schließlich nicht wiegen, also nimmt man 50g)…und im Handumdrehen haben wir – überaus verblüfft dreinschauend - unser kleines Säckchen Obst für 36,-€ in der Hand.
Aber...Wir sind nicht lernfähig!!! Am nächsten Stand schiebt man ganz geschickt das handgeschriebene Preisschild „39,-€/kg“ zur Seite mit der Bemerkung, das sei irrelevant, steckt uns dann aber 2 Handvoll Mispeln in den Beutel, dazu noch 20 Acerola-Kirschen, 2 Apfelbananen und kassiert uns (dank meines Protestes nicht mit 34,-€) sondern NUR mit 24,-€ ab.
Erfahrung des Tages: Besuche die Markthalle in Funchal und Du kannst Dir dreimal hintereinander ein Obstmüsli der Super-Sonder-Luxusklasse zuteil werden lassen, das mit ganz normalem, Dir bekanntem Obst mindestens genauso gut, wenn nicht besser geschmeckt hätte.
Luxusobst

...im Müsliteller...


Samstag, 12.10.2013
Wir erkunden den Nordwestteil der Insel und sind begeistert von der üppigen Flora, die im Frühjahr – mit den verschwenderisch blühenden, natürlichen Rabatten von Hortensien und Agapanthus – noch sehr viel schöner sein muss. Dennoch haben wir den Eindruck, dass hier jedes fruchtbare Fleckchen Erde kultiviert wird, soweit das in Form von Terrassenanlagen möglich ist.
...oberhalb von Funchal..

...oberhalb von Funchal...

Meerwasser-Schwimmbad in Porto Moniz

...450 Höhenmeter bis zum Strand...
<br />
(Assoziation zur Marmolada-Seilbahn?)

über der 500m hohen, schroffen Felswand...

Sonntag, 13.10.2013
Impressionen des Nordostens der Insel…

Wunschbild: Madeira (Portela)

Seifenkistenrennen
In selbstgebastelten Seifenkisten geht's von Portela (650m) über die steilen Serpentinen hinunter nach Porto da Cruz.

Reetgedeckte Häuschen mit Kunstgewerbe in Santana


Montag, 14. 10.2013
Flaute: Motoren nach Calheta…

Der Poseidontempel von Funchal???
<br />
...nein, die Landebahn für die Punktlandung!

schwacher Fahrtwind, Motoren, Lesen...
<br />
Pure Entspannung!

Dienstag, 15.10.2013
Wiederaufnahme des Wasserpumpenfrustes…
- Ohne Worte und Bilder -


Mittwoch, 16.10.2013
Wasserpumpenreparaturtag Nr. 4
Das Luftgemisch in der PIA ist hochexplosiv. Ein schiefer Blick, die Äußerung (unerwünschter) Meinungen oder Kommentare könnte zur Explosion führen.
Da verziehe ich mich mal lieber ins Schreibgemach, um Euch ein wenig Lesefutter zu verschaffen und harre – so verschanzt - der Dinge die da kommen, bzw. hoffentlich bald wieder laufen werden...

Samstag, 14. September 2013

Dienstag, 20130910 Porto Santo - Madeira

Porto Santo, eine kleine, Madeira vorgelagerte Insel, hat das, was Madeira fehlt: Strand. Und den nutzen wir. Alles hier wirkt einfach, ehrlich und nicht touristisch, wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass wir – laut Reiseführer – hier angekommen sind NACH dem großen Touristenzustrom, der in seinem Ausmaß nur mit Wallfahrten gen Fatima oder Lourdes zu vergleichen sein soll.
Wir fühlen uns wie die Könige am morgendlich unberührten Strand und hinterlassen erste Fußabdrücke, bevor wir das glasklare, türkis-grün-blau schimmernde Wasser genießen.
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Die „Hauptstadt“ Baleira mit ihren 2500 Einwohnern wirkt gepflegt und adrett aber wenig aufregend.
Natürlich treibt unser Spürsinn uns an ein Plätzchen, an dem man den Sonnenuntergang vortrefflich genießen kann, was wir gleich zweimal hintereinander tun; weil’s so schön war!
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Den zweiten Tag auf der Insel nutzen wir zu einer Insel-Rundfahrt mit dem Touristenbus. Lediglich die Spitzen der Hügel sind bewaldet, der zur Wasserfront abfallende Teil wirkt – vom Wasser zerfurcht, erodiert, braun und wenig einladend: eine Folge der Abholzung der Wälder.
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Am Nachmittag des 10.09. laufen wir (bei NIESELREGEN!!) aus in Richtung Madeira. Trübe Stimmung äußerlich und innerlich (aufgrund fehlender Geschwindigkeit) lässt uns ca. 1 ½ Std. dahin dümpeln. Dann scheint der Wind sich allmählich wieder an seine Pflichten zu erinnern. Gegen 17.00h haben wir 26kn Wind, eine relativ ruhige See, 12kn Fahrt, herrliches Rauschen allüberall – aber nicht nur außen!!!
Auch innen rauscht das Wasser. Das Frischwasserventil der Toilette hat nicht geschlossen. Ergebnis: 120l Wasser, die wir in den Stb.-Tank füllten, sind aus dem Tank heraus in die Bilge hineingepumpt worden. D.h.: 2Std. Pützen, Tunken, Wischen, Fluchen…Reihenfolge ohne Bedeutung…
Madeira in Sicht

Die Ankunft in „Quinta do Lorde“ (19.45h)ist wieder total vernieselt. Ist das Madeira?
Auch der Morgen zeigt sich regnerisch.
Vor dem Fels von Quinta do Lorde

Wir blicken auf schroffe, steil vor uns aufragende, rot-braune Felswände und befinden uns im Übrigen in einer blitzneuen Marina, die ein wenig „wie aus der Retorte“ wirkt. Als wir die Übernachtung zahlen wollen, um sehr früh nach Calheta weiter segeln zu können, macht man uns ein sehr gutes Angebot, unser Schiff doch für vier Wochen hier zu lassen. Aufgrund der wesentlich günstigeren Anbindung an den Flughafen und der damit verbundenen Zeit- und Kostenersparnis gibt es keinen Grund, Selbiges auszuschlagen.
Man ist auf Touristen- und Yachtie-Fang: Schön für uns! Wir können alle Einrichtungen des angegliederten 4-Sterne-Hotels nutzen und fühlen uns am Meerwasserpool auf komfortablen Rattan-Liegen mit geliehenen Badetüchern wie die Großen.
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Nette Leute allüberall: Hamburger, die Henry und Susanne kennen, Belgier, Engländer, Franzosen, die im Senegal und in Gabun leben, mit denen wir auf Porto Santo einen sehr anregenden Abend verbrachten und die nun der Gegeneinladung zu uns folgen… irgendwie kommt so ein bisschen „Große-weite-Welt-Feeling auf“…
Aber nun geht’s nach Hause! Philipp und Lena werden am 21. September heiraten.
Weiter geht’s nach dem 7. Oktober! Bis denne!!!

Sonntag, 8. September 2013

20130904 Madeira, wir kommen

Mittwoch, der 4.09.’13

"Tschüss Alvor"
10.19h Ausfahrt aus der Lagune Alvor

Der Start ist gut: Wir schlagen den Kopf des Großsegels an, um notfalls auf Genua und Groß wechseln zu können, falls das – für die vorhergesagte Windstärke und -richtung - bevorzugte Segel, der Parasailor, aus irgendeinem Grund nicht funktionieren sollte.
Wie ein balzender Truthahn zieht er uns – mit stolz geschwellter Brust – an Lagos vorbei in Richtung Cabo de Sao Vicente.

weit hinten: Lagos
Kusshand an Lagos und die "Vivenda Miranda"

Bis 12.00h. Dann ist es aus mit der Balz. Der Wind fächelt nur noch matte Lüftchen aus wechselnden Richtungen und lässt den Parasailor aussehen wie ein überdimensioniertes Handtuch, das hier an den Rändern einfällt, um dann an anderer Stelle wieder unförmige Beulen zu bekommen. Die kreuz und quer laufenden Wellen, die die PIA ordentlich schaukeln lassen, tun ihr Übriges.
Wir tun nichts, d.h. wir üben „die Entdeckung der Langsamkeit“.
Das ist hart.
Gegen 17.00h ist Besserung in Sicht. Von zuletzt 1,9kn Speed hangeln wir uns langsam hoch über 3,5 auf ab und zu 4,2kn.
Unversehens sind wir mitten im Verkehrstrennungsgebiet, das man ja zügig und senkrecht zur Fahrtrichtung des Schiffsverkehrs kreuzen sollte. Mit unserer derzeitigen Speedbremse können wir keinen Motor einschalten, da das Segel dann sofort einfallen und sich verheddern würde.
Ein kontrollierender Blick auf das Spinnakerfall macht unsere morgendliche Diskussion, das Segel auch in der Nacht stehen zu lassen, mit einem Schlag obsolet. Der Führungsbogen für das Fall (unterhalb der Mastspitze) ist einseitig ausgerissen und die Führungsöse abgebrochen. Sie baumelt im Fall, unterhalb einer 20cm langen, von der Ummantelung freigescheuerten Stelle.

Schöne Bescherung!!!
Das hätte schwer ins Auge gehen können

Unserem Schutzengel sei Dank! Er war im rechten Moment vor Ort und hat uns vor großem Schaden bewahrt. Dank Parasailor sind wir nicht schneller gefahren, als er fliegen konnte!!!

Der Parasailor ist schnell abgeborgen, Groß und Genua gesetzt und es geht mit 8-10kn hurtig aus dem Verkehrstrennungsgebiet hinaus und in die Nacht hinein.
Meine Wache bis 23.00h verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Für Peter (zwischen 23.00h und 3.00h) wird’s leider nicht so gemütlich. Wir hatten die – sich zum Bug hin öffnenden - Fenster in „Lüftungsposition“ eingerastet. Eine, durch das Netz hochschwappende Welle nutzt die Chance, einen kräftigen Schwall Salzwasser durch den schmalen Spalt zu pressen und die Salonpolster mit eben diesem zu tränken. Peter ist zwei Stunden mit der Beseitigung der gröbsten Schäden beschäftigt.

Donnerstag, der 6.09.‘13

Die Stunden zwischen 3.00h und 7.00h verlaufen wieder unspektakulär.
Der Morgen zeigt, dass zwei kleine Oktopusse im Bestreben, ihren Häschern zu entkommen, wohl den falschen Fluchtweg genommen hatten. Sie liegen, uns mit wachen, blauen Augen anschauend, leider schon ein wenig eingetrocknet an Deck.

Der armr Kleine!

Nachmittags umspielen Delphine unser Schiff.

Die zweite Nacht auf See ist kohlrabenschwarz: weder Mond noch Sterne sind zu sehen. Selbst die Konturen der Pia lassen sich nur in unmittelbarer Nähe einer Lichtquelle erkennen. Es wäre sehr anstrengend und ermüdend, müsste man – wie die ersten Seefahrer – als Wachhabender ständig in dieses unendliche Schwarz spähen. Heute übernimmt das Radar ganz zuverlässig diese Arbeit. Es zeigt mir, dass ich zweimal großen Frachtern ausweichen sollte, indem ich per Knopfdruck dem Steuerautomaten (der hoffentlich niemals ausfallen wird) befehle, ein paar Grad abzufallen.
Am nächsten Morgen hat sich die See ein wenig beruhigt, so dass wir im Cockpit gemütlich frühstücken können.

6.09.13, 10.55h Frühstück im Cockpit

Das tut gut!

Danach gönnen wir uns wechselweise ein Nickerchen.
Die Nachtwachen sind inzwischen zu unserer beider Zufriedenheit geregelt; ob der Tagesrhythmus aber auch noch einem strengen Wachschema unterworfen werden soll, wird zur Zeit noch heftig und kontrovers diskutiert.

Schöne Aussicht
Ein Ausblick zum Verlieben, oder?

Um 17.00h hebt sich am Horizont eine kleine Seepocke von der Wasseroberfläche ab. Land in Sicht oder genauer: Porto Santo! Laut Navi sind wir noch 40sm entfernt und werden – bei gleichbleibender Windstärke - in ca. 5Std. ankommen.

Peter legt sich hin. Plötzlich: Fischalarm! Die Angelleine rauscht tickernd und knarrend aus, die Angel selber ist deutlich nach unten gebogen. Peter, durch meinen Schrei aufgeweckt, stürzt hinzu und löst die Bremse. Gefühlte 1000m Angelleine rauschen aus, bis wir es schaffen, eine dosierte Bremse hin zu kriegen. Das Motto: „halb zog sie ihn, halb sank er hin“ stimmt nur zur Hälfte. Hinsinken will der fette Brocken überhaupt nicht! Ich kurbele mir die Seele aus dem Leib.
Peter will mir die Arbeit erleichtern, indem er die Segel auffiert, um damit die Geschwindigkeit aus dem Schiff zu nehmen.
Ein markerschütternder Schrei lässt mich zusammenzucken. Peter hat die Fingerspitzen zwischen Leine und Winsch eingeklemmt. Die weißen, gequetschten Fingerglieder scheinen leicht nach oben gebogen zu sein und lassen Schlimmstes vermuten. Aber nach der ersten Schockstarre kann er die Finger wieder bewegen und die Durchblutung setzt ein…und wie!! Ein Cent-großes Stück Haut muss vom Mittelfinger, ein kleineres Stück vom kleinen Finger entfernt werden. Nun könnte man sagen: Operation gelungen…und nicht – Patient tot – sondern … Fisch weg.
Der eingeholte Haken ist stark aufgebogen. Es wäre wohl eine fette Beute gewesen, die wir aber unter den gegebenen Umständen weder töten, noch zerlegen, noch mit Genuss hätten verspeisen können.
Dafür erleben wir eine wunderschöne Dämmerung, in der sich die vor drei Stunden erkannte „Seepocke“ rapide vergrößert.

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20.15h
Noch fünf Minuten bis zum Untergang...

Übrigens lässt sich am Zeitpunkt des Sonnenuntergangs (20.20h) leicht erkennen, dass wir uns 900km weiter nach Westen bewegt haben, da die Sonne in Alvor bereits um 20.03h im Meer versank.
Um 23.15h bergen wir die Segel, schalten die Motoren ein und nähern uns – die vorgelagerte Insel „Ilheu de Cima“ ,(mit dem hohen Gipfel) vorsichtig umschippernd - der stark beleuchteten Strandpromenade von Porto Santo.
Beim ersten Kontakt mit der Marina konnte man uns nicht sagen, ob ein Platz am Gästesteiger frei sein würde oder ob wir ankern müssen. Beim Herantasten erkennen wir aber ein freies Plätzchen an selbigem, binden das Schiff (nach genau 60Std. Fahrt) um 0.10h an und fallen müde und sehr erleichtert – nach einem Bierchen – in die Betten.
Erwähnen möchte ich noch Petrus‘ Geschenk an uns: 2 ½ Tage strahlenden Sonnenschein mit der besonderen Serviceleistung eines kräftigen Regens in der Nacht nach der Ankunft, der die millionenfachen Salzpocken von der PIA abspült.

Prosit!!!
Zum Wohl! ...auf alle Daumendrücker, auf Petrus und auf uns!!!!
(PS.: Eure Daumen haben nun - bis zur nächsten Beanspruchung - viel Zeit, sich von der Quetschung zu erholen!!!!)

Dienstag, 3. September 2013

20130903 Abschied vom magisch-magnetischen Dreieck

Es ist Dienstagabend, der Vorabend unserer Abfahrt in Richtung Madeira.
Die letzten drei Tage, ein Revival des magisch-magnetischen Dreiecks, verfliegen wie im Zeitraffer. Von Ayamonte nach Westen, der untergehenden Sonne entgegen,

der untergehenden Sonne entgegen

20.23h: Ponta do Altar querab

spät abends der Ankerfall in Ferragudo (vor Portimao);

dann Sonntag, der 1. September, ein Tag wie aus dem Urlaubs-Bilderbuch:
Strahlender Sonnenschein, wenig Wind, Hitze, die den wiederholten Sprung ins kühle Nass genießen lässt,
eine Wanderung entlang der Felsenküste

Blick von oben auf die Ankerbucht

Guckloch

und ein abschließendes Abendessen mit Blick über die Bucht (auf die friedlich schwimmende PIA) in der untergehenden Sonne.

friedliche Abendstimmung...
Gott in Frankreich lässt grüßen…

Am Montag geht’s zum Tanken und Verproviantieren nach Lagos, um heute ein letztes Mal Alvor anzulaufen, Tom und Jerry „Auf Wiedersehen“ zu sagen und am Abend das Schiff auf die ca. viertägige Reise vor zu bereiten.

Blick von der Promenade Alvors auf die "Eagle"
Ein bißchen Wehmut beim "Abschiedsdrink"

Für alle unsere Leser gilt: Daumendrücken, dass der Wettergott nur Gutes mit uns im Schilde führt und dass wir uns am Wochenende – mit einem Glas Sekt zuprostend - an dieser Stelle wieder melden können.

Freitag, 30. August 2013

20130830 Laranjeiras

Nomen est Omen? Beim Klang dieses Namens entsteht in meinem Kopf das Bild eines kleinen, portugiesischen Örtchens, inmitten üppig blühender Orangenhaine an den Ufern des Guadiana.
Die Realität sieht anders aus. Bereits während der Taxifahrt von Faro nach L. müssen wir feststellen, dass die herrlich leuchtenden Farben des Frühlings einem verbrannten Gelb-Braun gewichen sind. Eine schwüle Hitze liegt über dem Land.
Hätten wir Minusgrade, würden wir nun – mit Genuss – in unser kuschelwarmes Schiff steigen.
Jetzt aber wäre ein Sprung in eiskaltes Quellwasser der „Joker“ schlechthin.
Die Alternative, ein „mitternächtliches“ Bad im Fluss, ist uns nicht ganz geheuer.
Donnerstagmorgen (22.08.2012)
Es klopft an der Bordwand. Nein, es ist nicht Paul, der sich während unserer Abwesenheit um die PIA gekümmert hat.
Riesige Nester abgebrochener oder entwurzelter Bambusstauden werden in der starken Strömung flußabwärts getrieben und klopfen dabei an die im Fluss ankernden Schiffe. Auch Baumstämme und großes, belaubtes Geäst treiben in der Flut.
(Für alle Landratten nun ein erstaunliches Phänomen: Hier in Laranjeiras, das ca. 30 km von der Flussmündung entfernt – im Landesinneren liegt – spürt man Ebbe und Flut des Atlantik: Ungefähr sechs Stunden strömt das Wasser FLUSSAUFWÄRTS!!!, um dann – nach kurzem Stillstand wieder von der Ebbe „zurückgesaugt“ zu werden. Da wir im Moment Vollmond haben und damit „Springtide“, ist die Strömung für einige Tage besonders stark und die Wasserstände sind recht hoch. Treibgut, das sich auf dem Weg in Richtung Atlantik nicht irgendwo am Ufer verhaken kann, kommt – in etwa gleicher Formation – ungefähr 6 Std. später wieder an uns vorbei.)
Dazu weht ein heißer „Wüstenwind“. Wie von einer gigantischen Turbine angesaugt, fegt die Luft, die über den ausgetrockneten Hügeln auf etwa 40°C angeheizt wurde, durch das Flusstal.

Auf unserer „Insel der Seligen“ – mitten im Fluss hockend – fällt uns auf, dass der Magen nach ein wenig Arbeit verlangt. In der kleinen Bar gegenüber gibt’s kein Frühstück. Dank Paul, der uns zum Supermarkt nach Vila Real de Santo Antonio fährt, wird der Magen am frühen Nachmittag wohlig gefüllt und Kühlschrank wie Gefriertruhe nehmen – nach 5 Wochen Pause - Schwerstarbeit auf.

Der Plan für die nächsten Tage:
- Schiff an den Steg legen und von Vogelmist und Sand befreien,
- Reparierte Trampolin-Netze wieder einflechten
- Zerrissene Flaggen flicken
- Außenborder (mal wieder) reparieren
Das alles erledigen wir südländisch gemächlich, da man ansonsten mit dem Trinken nicht nachkommen würde. Fast unbemerkt verwandelt sich dieses zunächst so wild und wuchtig wirkende Fleckchen Erde bzw. Fluss in eine friedliche Idylle.

Freitagmorgen 7.53h Morgenstimmung am Steg
Morgenstimmung am Steg

PIA, Peter, Paul
Senile Bettflucht: Peter vor der Bootsreinigung,
Paul (auf dem Weg zur Quelle, um die Wasserkanister zu füllen)

Das Trampolin wird eingeflochten
Hannes musste "durchs Netz" fallen, um die erschreckende Erkenntnis zu gewinnen, dass der Faden, mit dem das Netz in die Fassung eingesteppt war, nicht UV-beständig war. Paul baute das Trampolin ab und versteppte es neu.

Abendstimmung am Steg
Abendstimmung nach getaner Arbeit

Optimisten auf der Anfahrt nach Alcoutim
Wochenende: gefühlte 1000 Segelboote treten den Weg zum Seglertreffen in Alcoutim (9km flussaufwärts) an. Heute haben die Optis ganz guten Wind,

Rück "Zug"
in der sonntäglichen Flaute geht's aber nur im Schlepptau zurück...

Außenborder in der Sänfte
Montagmorgen: Punkt 4 der to-do Liste: Außenborder-Reparatur

King Pauls Reich
Die Pforte zur Außenborderklinik

Doktor und Assistent
Wird die OP gelingen?
(Ja, aber erst nach dem 2. Eingriff)

Per Drahtesel über die Hügel nach Alcoutim
Blick zurück auf Laranjeiras

Blick flussabwärts
flussabwärts

Die "Jasina" ist da
Regina und Matthias sind angekommen und wir verbringen einen sehr schönen und unterhaltsamen Abend mit ihnen

Der Morgen der Abreise
Der Tag der Abreise ist gekommen. Es heißt mal wieder Abschied nehmen von Menschen, die wir sehr lieb gewonnen haben...

Paul
...Paul...

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...Regina und Matthias...

Nun steht uns noch eine aufregende Sache ins Haus bzw. Schiff: Die Unterquerung der Autobahnbrücke zwischen Castro-Marim (Portugal) und Ayamonte (Spanien), die bei Normalwasserstand eine Durchfahrtshöhe von 20m hat. Die Höhe unseres Mastes über Wasser ist (incl. Antenne) 21,20m, d.h. wir können die Brücke nur bei Niedrigwasser passieren. Da wir im Moment Nipptide haben, wird das Wasser wahrscheinlich gerade so weit fallen, dass wir mit kratzender Antenne durchschieben können.
Unmittelbar vor der Brücke dreht Peter den Cat um, um notfalls mit Vollgas - gegen die Strömung - vom bedrohlichen Hindernis wegfahren zu können...
Hier die Bilder:

ca. 30 cm Luft...

easy...

...und durch...

Geschafft

Sonnenuntergang vor Ayamonte

Nach einem sehr heißen Tag in Ayamonte sind wir wieder in den Fluss geschippert, um dort - im sanften Abendwind - den Sonnenuntergang zu erleben und morgen in aller Frühe in Richtung Alvor aufbrechen zu können.

Montag, 26. August 2013

20130821 Alles was uns lieb und teuer ist...oder

Unsere Rückkehr zur PIA
Der um 14 Tage verschobene Abreisetag ist so schnell gekommen, dass wir – trotz des „Zeitgewinns“ – mit den noch unbedingt zu erledigenden Aufgaben (eigentlich wie immer) – in größte Hektik geraten.
Die Abfahrt zum Flughafen Hahn ist für 13.30h festgelegt. Das Mietauto steht – mit geladenem Gepäck - vor der Tür, nur mein Saab soll vor der Abreise noch schnell in die Werkstatt gebracht werden. Gesagt, getan. Peter treibt mich zur Eile an, steigt ins Mietauto und fährt vermeintlich los. Ich, rückwärts aus der Garage herausfahrend und dabei – wie immer - den Begrenzungspfeiler hinten rechts fest im Auge behaltend, übersehe den Mietpolo der „Tarnfarbe Silbergrau“. Es rummst. Die Stoßstange des Polo weist auf der linken Seite eine fette, verkratzte Beule auf und ist dort aus der Halterung gesprungen.
Auf der Autobahn schauen wir in den Mietvertrag. Aufgrund des außergewöhnlich hohen Tagesmietpreises von 90€ gehen wir davon aus, dass die Vollkasko-Versicherung, im Schadensfall, ohne Selbstbeteiligung des Mieters in Kraft tritt. Verflixt!!! Das ist uns bisher noch nie passiert. Wir sind mit 850,-€ Kostenbeteiligung dabei. Ein Tribut an die Hektik?
Das Missgeschick diskutierend, versäumen wir, die Autobahn zu wechseln, müssen einen 20minütigen Umweg in Kauf nehmen und geraten – vor Rheinböllen - in einen Stau. Diesmal wird Ryan-Air wohl auf zwei treue Kunden verzichten müssen…
Nein, mit hängender Zunge erreichen wir den Check in-Schalter. Peter muss aber noch das demolierte Auto wegbringen und den Unfallbericht erstellen.
Zwei der drei Kontrollbänder fürs Bordgepäck schließen. Ich nähere mich auffällig und frage nach, ob ich den Koffer meines Mannes auch kontrollieren lassen könne. Ja, mit Boardingcard, die ich natürlich nicht habe.
In letzter Sekunde kommt Peter angehetzt. Koffer öffnen, Laptops raus, verdächtige Schiffselektronik raus, Kontrolle, alles o.k.
Das Priority-Boarding ist zwar beendet, aber schnellen Schrittes eilen wir dem Ende der „normalen“ Schlange entgegen, bis ein gebieterisches „Stop“ uns halten lässt. „Bitte stellen Sie Ihre Boardcases auf die Waage!“ Ein leicht triumphierender Blick signalisiert uns: „Ertappt“. 13.5 kg und 13,8kg liegen weit jenseits der Toleranzgrenze.
Unerwartetes Nachsehen wird uns zuteil, als die gestrenge Dame uns anbietet, das Übergepäck des einen Koffers in den anderen um zu laden, wodurch wir statt der 60€ pro Gepäckstück nur 70€ für das Übergewicht eines Koffers zahlen müssen.
Die Maschine startet pünktlich, bietet uns drei Stunden lang lautes Kindergeschrei und setzt uns wohlbehalten in Faro ab. Nun aber schnell zum Taxi.
Dem Taxifahrer nennen wir das Ziel. Er schaltet sein Taxameter ein, fährt los, hält wieder mit munter spulendem Gebührenzähler, fragt seine Kollegen, wo das denn sein könne und startet wieder mit unveränderten Fragezeichen im Gesicht.
Hat er eine Landkarte? Nein. Hat er ein GPS? Ja, aber wohl noch nicht sehr oft benutzt. Langsam vorwärts rollend, gibt er den Ortsnamen in verschiedenen Schreibweisen ein, die dem GPS wohl alle spanisch vorkommen. Erst als wir ihm die korrekte Schreibweise nennen, spuckt das Gerät mindestens zehn Vorschläge aus. Nach längerem Abwägen entscheiden wir uns für Laranjeiras in der Nähe von Alcoutim. Das erweist sich als Volltreffer, den wir nach einer Stunde Fahrt für 120,-€ erreichen.

Happy End: Paul, der sich die ganze Zeit um unser Schiff, das im Fluss zwischen Anker und Mooring lag, gekümmert hat, erwartet uns und lädt uns noch zu einem Willkommensbier ein. Er hat unser Dinghi an den Steg gelegt. So schippern wir – nach einem herrlichen Sonnenuntergang – weit nach Einbruch der Dunkelheit über den Fluss zur PIA und fallen – nach dem provisorischen Beziehen der Betten – rechtschaffen müde in dieselben.

Sonntag, 23. Juni 2013

Macht Segeln müde?

Offensichtlich! Hier die eindeutigen Beweise…

"wohlverdientes" Frühstücks-Nickerchen
Morgens, gegen 11.00h, nach dem Frühstück…

Mittagsschlaf
Mittags, gegen 13.00h…

Rudergehen im Schlaf...
Während der automatische Steuermann Kurs hält…

20130616_211552-Ursel
VOR dem Abendessen…


…was aber nicht bedeutet, dass wir des Segelns müde seien…
Dennoch heißt es, für eine Weile Abschied nehmen, einerseits vom Segeln, andererseits von Cadiz, einer Stadt, die uns sehr, sehr gut gefällt und uns mit ihrem quirligen Treiben sehr an La Coruna erinnert.

Americadiz, das Fort
Das Fort von Cadiz: Zwischen den Continenten

Typische Altstadtgasse
Altstadtgasse

Gummibaum
Gummibaum in Ufer-säumender Parkanlage

Stadthaus
Stadthaus
Am Mittwoch, dem 26.06.’13, der für Karl und Ursel das Urlaubsende bedeutet, werden wir für sechs Wochen (zum Heimaturlaub) nach Hause fliegen. Dort warten einige zu erledigende Arbeiten auf uns, andererseits aber auch ein paar Highlights, auf die wir uns schon lange freuen.
Vier Wochen wird die PIA unter der Ägide eines anderen Skippers - Hannes Cramer mit seiner Crew – segeln. Er kennt die PIA sehr gut, da er sie bereits von Tunesien nach Deutschland überführt hat. Wir wünschen der neuen Crew herrliche, sonnige und erholsame Tage an der algarvinischen Küste, unseren Lesern einen schönen Sommer (wo auch immer Ihr Euch befinden möget) und sagen einfach „Tschüss“ bis zum 7. August.

Kurzer Bilder-Nachtrag zum fröhlichen Crew-Wechsel

Großer Hannes,kleines Akkordeon
Der künftige Kapitän spielt und schmettert Seemannslieder

Geht's zu Zweit besser?
Gemeinschaftsproduktion: Ursel zieht, Hannes drückt

Verschönerung vor der Heimfahrt
Beim Seefahrer-Friseur

Die Wechselcrew
Die gutgelaunte neue Crew mit Karl und Ursel
von links nach rechts: Detlef, Hannelore, Irena, Karl, Ursel, Hannes

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