Mittwoch, 30. März 2016

20160329 Die Entscheidung ist gefallen…

Am Dienstag, dem 22.03 haben wir uns nach vielen Diskussionen und reiflicher Überlegung dazu entschlossen, unsere PIA mit neuen, stärkeren Motoren auszustatten.
Bestellt sind zwei Yanmar 4JH5E mit jeweils 54PS. Sie passen perfekt in den Motorraum, wenn man sie um 180° dreht. Das bedeutet, dass eine neue Öffnung für den Saildrive in den Rumpf geschnitten und die alte sorgfältig verschlossen werden muss.
Diese Arbeiten lassen wir von Mecanique Plaisance ausführen, ein Fachbetrieb, der einen sehr guten Eindruck macht.

...mal wieder am Haken

Unser Auswasserungshelfer - Jürgen - wird von Ingrid abgeholt

Größenvergleich?
Abschied von den KLEINEN...


Heute nun ist die PIA zum x-ten Mal aus dem Wasser geholt worden und wird die nächsten drei Wochen ohne uns, also ziemlich verwaist, auf dem Werftgelände stehen, da wir die Wartezeit auf die neuen Motoren in der Heimat verbringen werden.

Montag, 21. März 2016

20160313 Zwangspause - Denkpause...

Freitagmorgen (11.03.16)

Wir haben zwei Handycaps:

1. Peter ist gestern Abend von einer Biene in die Hand gestochen worden, die – trotz Stachelentfernung, Fenistil, Antihistaminikum und Kühlung - immer noch stark geschwollen ist.

2. Die Ankerkette, die wir – nach 7Wochen vor Anker - aus dem Wasser ziehen, sieht aus wie eine aufgesplissene Uralt-Trosse, steckt voller Schmodder und tausender kleiner Muscheln, die an den Kettengliedern „Fuß gefasst“ haben.

Eine Stunde Spachteln, Bürsten und Spülen: dann ist der gröbste Bewuchs beseitigt und wir können die Kette – mäßig stinkend - in den Ankerkasten winschen, um an die Tankstelle zu fahren. Dort herrscht, weil Freitag, reger Betrieb und wir müssen ein paar Warterunden drehen.

Mit vollen Tanks starten wir gegen 11.30h und haben relativ starken Gegenwind, sodass wir nur die Genua ausrollen und einen Motor zur Energiegewinnung (Wassermacher läuft) mitlaufen lassen.

Nur 15sm sind’s bis zur Petite Anse d’Arlet, in der wir das Wochenende verbringen wollen.
Etwa 1sm vor der Bucht bekommen wir Windböen von ca. 30kn auf die Nase und haben zusätzlich 2kn Gegenstrom. Peter schaltet den Stb.-Motor dazu und im gleichen Moment setzt ein durchdringender Alarmton ein. Die Stb-Maschine, die nach dem Starten bereits des öfteren Alarm gab, sich aber durch Gas geben immer wieder einfangen ließ, will sich nun nicht mehr beruhigen. Ein Blick in den Motorraum lässt uns erschrecken: Kühlflüssigkeit tropft aus dem Überlaufgefäß.
Die Batteriespannung zeigt nur noch 12,2V. Ist der Motor zu heiß geworden, die Lichtmaschine defekt? Das können wir jetzt nicht überprüfen, da es nun heißt: Ankerplatz oder Boje finden.

Ein Blick auf den Thermostat der BB-Maschine jagt uns den nächsten Schrecken ein. Temperatur: über 100°C!!!
Das Nerv-tötende Geräusch, das nur sekundenweise durch Drücken des Alarmknopfes zum Schweigen gebracht werden kann, fördert nicht gerade Gelassenheit beim Bojenmanöver mit Wind und Welle.
Natürlich schaffen wir das, fühlen uns hinterher aber auch geschafft und sitzen ein wenig stumm und enttäuscht im Cockpit herum. Die Überzeugung, mit einem bestens vorbereiteten und gewarteten Schiff los gefahren zu sein, ist dahin.

Seit Union Island sind die Motoren völlig problemlos gelaufen, haben Strom produziert und das „elektrische“ Leben an Bord zuverlässig garantiert. Was ist nun passiert???
Nein, wir haben keinen Nerv, uns heute darum zu kümmern, wollen uns keine Gedanken machen, vergessen vor lauter Trübsal die Seitenfenster zu schließen, müssen zur Strafe – nach einem heftigen Regenguss - eine Menge Wasser aus der Bilge tunken und haben kein Fünkchen Interesse an der momentan ein wenig zerzaust wirkenden Bucht (die eine auffallende Ähnlichkeit mit dem hat, was gerade in unseren Köpfen vorgeht).

Bringt ein ausgiebiger Schlaf (9Std.!!! ) neue Energie??

Neue Energie scheint am Samstagmorgen vor allen Dingen die Schwellung an Peters Hand entwickelt zu haben. Kühlung bringt ein wenig Erleichterung, das Schwimmen im ca. 28°C warmen Wasser mit anschließendem Morgenspaziergang am Strand zeigt keine Besserung bezüglich der Hand, wirkt aber deutlich gemütsaufhellend.
Nach dem Frühstück beschließen wir, eine Apotheke aufzusuchen, um nach potenteren Mitteln zu fragen. Die Apothekerin verweist uns sofort an das „Cabinet Medical“, in dem zu unserem großen Erstaunen auch am Samstag ein Allgemeinmediziner praktiziert. Peter reiht sich als Sechster in die Schlange der wartenden Patienten.

Ich habe derweil Zeit, mich ein wenig umzuschauen.

So ein schönes Fleckchen Erde oder Wasser oder beides!

Die Petite Anse d'Arlet

Eine Bucht mit glasklarem Wasser und einem bildhübschen Örtchen, das sich an ihre grünen Hänge schmiegt. Pastellfarbene Häuser mit den typisch karibischen Blechdächern die man in allen Farbschattierungen sieht und

Dinghi-Steg...

ein Dinghi-Anlegesteg, der geradewegs auf den Kirchplatz führt. „Besucher willkommen“ bedeutet wohl das offene Kirchenportal von „St. Henri“, einer sehr hellen und freundlich wirkenden Kirche…

...mit Kreuz und Hahn...

‚Doppelt gemoppelt‘ frage ich mich, als mein Blick am langen, grazilen Kirchturm hochwandert und ich Kreuz und Wetterhahn erkennen kann.

leichte, sommerliche Athmosphäre...

Alles hier wirkt heiter und gelassen. In der Markthalle reihe ich mich für 40min. in die Warteschlange am einzigen Gemüsestand ein und werde dafür mit frischen Produkten und Tipps für deren Zubereitung (von den mit mir wartenden Hausfrauen)belohnt. Von draußen dringen die lauten Stimmen der Fischverkäufer herein. In der Bar gegenüber sitzt man- palavernd - bei Rum oder Bier und Akkras de Morue (kleine, in Bierteig ausgebackene Kabeljaustückchen)…
Mit 1kg vom gelb-blau glänzenden Mahi-Mahi in der Tasche, lasse ich mich vom Duft frisch gebackenen Brotes in die Bäckerei ziehen. Baguette paysanne mit krosser Kruste und Törtchen…
Da lacht das Herz! Genauer gesagt, meines.

Peter sieht nicht ganz so glücklich aus.
Der Allgemeinmediziner, ein junger, sympathischer Belgier, behandelt die Einstichstelle, desinfiziert sie, verschreibt ein Antibiotikum, verordnet ein dreitägiges Schwimmverbot und entlässt uns in die Zwangspause. Ein hartes Los in Anbetracht dieses herrlichen Wassers!!!

Doch zum Glück haben wir das Laufen noch nicht verlernt. Wir nutzen die Zwangspause für einen kleinen Wanderausflug – über den Berg und über Stock und Stein – in die Grande Anse d’Arlet, der weitaus größeren Schwesterbucht.

...Über Stock und Stein, auf und ab...

Blick zurück in unsere Bucht...

Blick in die Grand' Anse d'Arlet...

"Wundheilungsförderung" mit Blick auf die "Große Bucht"


Kaffee und Kuchen dort fördern die Wundheilung…;-) ;-)



Pünktlich zum Sundowner stecken unsere Füße im Sand der kleinen Bucht von Arlet und ein „Mojito“ lässt allzu angestrengte Gedanken über das weitere Vorgehen bezüglich unserer Motoren sehr viel lockerer werden.

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Am Sonntag werden die Motoren in Augenschein genommen. Am heiß gewordenen BB-Motor lässt sich kein Fehler erkennen. Er schnurrt nach dem Starten wie eine Nähmaschine… Haben wir ihn lediglich mit einer zu hohen Drehzahl über eine längere Zeit überfordert oder bekommt er zu wenig kühlendes Wasser über Impeller oder Wärmetauscher?
Sicherheitshalber wechselt Peter zunächst mal den Impeller.

Die Diagnose am Stb.-Motor ist wesentlich komplizierter. Das Austreten von Kühlflüssigkeit aus dem Überlaufgefäß ist schnell abgestellt durch ein Nachziehen der Dichtungsschrauben. Bezüglich des Alarmtones können wir nur vermuten, dass es die Lichtmaschine ist, da sie nicht mehr die nötige Spannung für das Laden der Starterbatterie aufweist.
Es bleibt die Frage: Ist die Lichtmaschine kaputt oder sind es lediglich die Kohlen?

Auf jeden Fall aber bedeutet das zunächst:
Gehe zurück auf "Start"!
Aus dem „Adieu“ wird also ein „Au revoir“ Le Marin.

Vor vierzehn Tagen bereits hatten wir den Austausch der Motoren in Erwägung gezogen aber verschiedene Umstände ließen uns das Vorhaben auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Nun stellt sich erneut die Frage: Neue Motoren oder zunächst mal Reparatur oder Ersatz der defekten Teile, um weiter in Richtung Norden segeln zu können.
Hakende Getriebe fördern die Entscheidungsfindung in Richtung neuer Motoren und so tuckern wir am Montagmorgen wieder gen Süden.
In „unserer“ Bucht macht man große Augen, als wir – nach nur drei Tagen – wieder einlaufen.

Uns rauchen bald die Köpfe: Welchen Motor mit wie vielen PS sollen wir nehmen? Welcher Typ würde – ohne Änderung der Fundamente oder eines neuen Bodenausschnittes hineinpassen?
Völlig problemlos ließe sich nur die neue Generation unserer alten 28PS Motoren einbauen mit denen die PIA – im Vergleich zu anderen Katamaranen dieser Größe – völlig untermotorisiert ist.
Ein größerer Motor passt – ohne mäßige bis umfangreiche Änderungsarbeiten am Motorraum - nicht hinein.

Wir hoffen, letztendlich die richtige Wahl getroffen zu haben, indem wir uns für die „große Lösung“ entscheiden, die zwar auch die teuerste sein wird aber bei der hoffentlich keine Kompromiss-Situationen entstehen, die wir später bereuen müssten.
Der aktuelle Stand der Dinge: Es soll ein neuer Durchbruch gemacht werden für die Saildrives von zwei Yanmar-Motoren 4JH5E mit 54PS, die ihrerseits gegen die Fahrtrichtung montiert werden, um die Zugänglichkeit von allen Seiten zu garantieren…

Wie viele Sonnenuntergänge werden wir - hier - mit Blick über die Bucht von St. Anne noch erleben dürfen, bis endlich wieder neue Motoren in der PIA schnurren?

Blick über die Bucht von St. Anne...

"Prickelndes" zum schönen Ausblick...

Der "Rocher du Diamant"...

Es ist sooooo spannend!

Wir werden euch auf dem Laufenden halten!!!

Donnerstag, 10. März 2016

20160309 Es ist soweit...

Depressionen???

Warum? Etwa, weil wir Martinique nun endgültig verlassen wollen? Oder weil der Himmel heute, am Vortag unserer Abreise, aus dichten, grauen Wolken unablässig weint.

Aus welchem Grund auch immer: der Abschied fällt uns schwer.

Die Insel wird uns mit ihrer üppigen Vegetation, den schönen Stränden,

Strand bei "Le Diamant"

Blick auf den "Rocher du Diamant"

den freundlichen, gelassenen Menschen und dem Leben in der Komfortzone französischer Lebensart

Foie gras avec Confit de Oignons et Raisins, Carpaccio de Marlin

- inclusive bester Coiffeurskunst, die sich mit dem Schneiden glatter, europäischer Haare auskennt -

...sieht der Betrachter das auch so???

in allerbester Erinnerung bleiben.

„Le Marin“ – eine der größten Charterbasen der Karibik, „Meeting Point“ für Segler, die sich bereits kennen oder solche, die sich – beim Zwischenstopp - hier kennen lernen…

Paradies für alle, die technische Unterstützung brauchen, Reparaturen ausführen lassen müssen oder Ersatzteile benötigen…

Ruhiges und geschütztes Liegen vor Anker oder Boje,

Blick vom gegenüber liegenden Ufer auf unseren Ankerplatz

herrliche Sonnenuntergänge, sternklare und mondhelle Nächte, die zu einem ganz besonderen Erlebnis werden, wenn man sie – an einem windstillen Abend auf spiegelglattem Wasser dahingleitend – erlebt.
Das bleibt im Kopf! Da möchte man nicht wirklich abreisen.

Um vier Tage haben wir unsere Abreise bereits verschoben, da wir zu Peters Geburtstag noch einmal in unserem Lieblingsrestaurant essen wollten und außerdem noch (sein ziemlich ungewöhnliches) Geburtstagsgeschenk herbeischleppen mussten. Er wünschte sich den Bausatz zu einem Werkzeugschrank.

Na so was!!!
<br />
Gummiband-Geschenkschleifen auf???

Fühlt er sich inzwischen – ohne Reparaturen – nicht mehr ausgelastet oder unterfordert? Oder hat ihn das kreative Bastelfieber befallen? Wir werden sehen.

Adieu Martinique!!!

Sonntag, 28. Februar 2016

20160228 Martinique

Müßiggang ist aller Laster Anfang…

pflegte unsere Mutter immer zu sagen. Wir fragen uns, ob wir gerade „müßig“ gehen oder ob unsere Leser das so sehen könnten, da die PIA sich seit nunmehr fünf Wochen nicht von der Stelle bewegt und der Blog mit keiner Silbe gefüttert wird.

Eins vorweg: Wir sehen es nicht so. Ich mag vielleicht ein wenig von Schreibfaulheit geplagt sein oder von Geistesblitzen weiträumig umgangen werden; aber Müßiggang haben wir nicht.

Seit dem Verlassen von Trinidad - wo Vieles ausgebessert, renoviert, neu konstruiert oder installiert wurde, das die To-Do-Liste ein wenig schrumpfen ließ - sind klammheimlich neue Unzulänglichkeiten aufgetreten, die die Liste der ohnehin noch zu behebenden Mängel auf eine stattliche DinA4-Seite haben anwachsen lassen.

Die schöne, wochenlange Ausrede ‚das machen wir alles auf Martinique‘ muss nun – im Hier und Jetzt - mit Taten gefüllt werden. Theoretisch ist das leicht, da hier europäische Einkaufsmöglichkeiten bestehen, praktisch jedoch brauchen wir für alles sehr viel Zeit, da wir weit ab vom Schuss, in einer sehr geschützten und schönen Bucht liegen, dafür aber mit dem Dinghi 20min brauchen, um in die Marina zu kommen. Was es dort nicht gibt, muss bestellt werden oder mit einem Mietauto (das nur schwerlich zu bekommen ist) in einem der großen ‚Centres Commerciaux‘ selber abgeholt werden.

Wir machen uns also auf die Jagd nach den benötigten Ersatzteilen. Manche Teilchen finden wir – dank Peters akribisch geführter Stauliste – in den Tiefen unserer Backskisten, anderes, das wir besorgen müssen, fällt nicht ganz Wunsch- oder Zweck-gemäß aus und muss dann diskutiert, abgeändert oder umgetauscht werden. Da zerrinnen die Tage wie Sand in den Händen und abends fragen wir uns oft – in Anbetracht des vor uns liegenden Reparatur-Fragmentes – ob das nun das Ergebnis eines ganzen Tages sein kann.

Nicht nur uns ergeht es so. Auch bei Obelixens wird gewerkelt. Als wir hier eintreffen, werden wir von Frank mit einem hervorragend funktionierenden Internet überrascht. Er hat eine Antenne eingebaut, einen Hotspot eingerichtet, ein Datenpaket gekauft und – wir sind zu den „Tagesthemen“ der ARD eingeladen. Toll!
Wir profitieren von seiner diesbezüglichen Erfahrung und nach wenigen Tagen „nicht trivialer“ (O-Ton Frank) Denk-, Planungs- und Installationsarbeit (an der er maßgeblich beteiligt ist) prangt auch an unserem Heck der „Web-Catcher“.

Der Webcatcher

Schlagartig rückt die Heimat in „greifbare“ Nähe. SWR hören, Threema, WhatsApp-Nachrichten, emails empfangen und versenden, Skypen, und manchmal gibt es sogar Gutes aus der Mediathek mit wenigen „fülle Puffer“- Unterbrechungen. Das ist fein. ;) ;)


Das Resumée der fünfwöchigen Segelpause ist eigentlich gar nicht so schlecht:
- Stb.-Flügel der Eingangstür repariert (worauf wir sehr stolz sind, da äußerst knifflig)

Perfekt herausgetrennt...

Das Problem: Kugel-gelagerte Schlitten...

Wir schaffen es, den Flügel mit Kugel-gefüllten Schlitten wieder einzubauen...

- Vermutliche Ursache für die geisterhafte Betätigung der Passerelle gefunden (Luftdruckschalter) und Warnsignal zwischengeschaltet (dank Franks Fähigkeit, sich in die kompliziertesten elekto-mechanischen Zusammenhänge hinein zu denken)

- Halterung für den z.Zt. genutzten Reserve-Außenborder in den Stb.-Motorraum eingebaut

..Für den kleinen Johnson, wenn der große
<br />
Suzuki wieder am Heck des Dinghis sitzt

- Zwei Relingsstützen neu befestigt

- Zwei Klüsen für die Führung der Leinen beim Liegen an der Boje montiert

- Boden der Gefriertruhe mit 10cm Isoliermaterial verstärkt für bessere Tiefkühlung

- Lichtleiste über dem Schaltpaneel angebracht zur besseren Ausleuchtung desselben

Lichtleiste

- Doorcaps (eine Art mobiles Schutzzelt) über den beiden großen Luken der Schlafkojen montiert, damit letztere am Ankerplatz immer (auch bei Regen) offen bleiben können und somit für eine perfekte Ventilation der PIA sorgen können.

Doorcaps über den beiden großen Schlafkojen

- Kleinere aber zeitaufwändige Bastel- und Malerarbeiten etc…


Momentan warten wir auf Fehlerdiagnose und Instandsetzung unseres Außenborders, den wir (zu Wasser und zu Lande) nach Fort de France transportierten, um dort vom Werkstattleiter zu hören: „Mon Dieu! Was ist denn das??? Da ist ja alles kaputt!“
Vier Tage treten wir ihm telefonisch auf die Füße, um dann, am Freitag zu erfahren, dass das Diagnosegerät frühestens am Montag kommen wird. Am Montag meldet sich dann der Techniker krank. Dienstags erfahren wir, dass die Einspritzpumpe defekt sein soll und repariert werden müsste, da kein Ersatzteil zu bekommen ist. Kann man eine Einspritzpumpe reparieren?
Am Mittwoch wundere ich mich über eine laute, in recht flüssigem Französisch über die Lippen kommende Schimpftirade aus Peters Mund, als er von Monsieur Daire (Suzuki) erfährt, dass man die Reparatur wohl keineswegs auf Garantie machen könne…
Am Donnerstag meldet sich der Techniker, der alle Bauteiledurch die eines eines neuen Suzuki-Motors ersetzt hat aber der Motor springt nicht an.
Am Freitag erfahren wir nebenbei, dass die Werkstatt gar kein Diagnosegerät hat und dass wir vielleicht doch noch nach Guadeloupe müssen.
Morgen, am Montag wird es die Fortsetzung der Odyssee geben.

Man übe sich also in Geduld, die man – falls noch nicht bis zur Perfektion ausgereift – als Fahrtensegler unweigerlich lernt.

Der Wassermacher stellt uns auf die zweite Geduldsprobe. Er hat an der Antriebswelle Öl verloren. Der Hersteller vermutet Bedienungsfehler, die wir mit Sicherheit ausschließen können, empfiehlt aber dennoch, die Dichtungsringe auszuwechseln. Die werden per Fed-ex von Trinidad nach Martinique geschickt und sollen – nach Ankunft – von einem Mitarbeiter des Vertragshändlers eingebaut werden. Die Ersatzteile sind inzwischen eingetroffen aber der Monteur ist weder telefonisch noch in seinem Büro zu erreichen. Als Peter ihn endlich – nach 3 vergeblichen Anläufen -einmal in seinem Büro antrifft, wird der Plan kurzerhand umgeschmissen. Nein, er wird nicht zu uns kommen, um die Dichtungen auszuwechseln; wir müssen den Motor ausbauen, zur Reparatur in sein Büro bringen und später wieder selber einbauen.

Dennoch: Es gibt Schlimmeres als Wartezeiten auf dem hiesigen Ankerplatz, da das Ankerfeld - neben Dauerliegern, die bereits 8, 10 oder 15 Jahre ihren „Stammplatz“ bewohnen - ständig von neuen Booten aufgesucht wird, die auf vielfältige Weise interessieren können: Mono, Kat oder Tri, blitzeneu und schick aussehend, heruntergekommen, zusammen gebastelt oder schmuddelig, gekonntes oder chaotisches Ankermanöver und die Crews: Einhandsegler, Paare oder Ehepaare aber selten Charterschiffe (oder „Affenfelsen“- O-Ton Frank) mit 8-12 Chartergästen an Bord.

Möchte man Kontakt aufnehmen, fährt man mit dem Dinghi auf einen Smalltalk vorbei, der bei Sympathie schnell Fortsetzung findet durch gegenseitige Einladungen auf dem einen oder anderen Schiff.
Eine Möglichkeit, deutschsprachige Segler kennen zu lernen bietet der „Seglerhock“ am Freitagabend in der „MangoBay“; einem urigen, über das Wasser gebauten Lokal, das zu jeder Tageszeit eine gewisse Attraktivität besitzt.
So lernt man viele und sehr interessante Menschen kennen. Die meisten Fahrtensegler kommen nicht aus Berufen, die ohnehin mit der Seefahrt zu tun haben. Man trifft viele Ingenieure aber auch Richter, Techniker, Musiker, Filmemacher, Ärzte, Krankenschwestern, Ex-Kapitäne, Piloten und jedes Mal ist es wieder spannend, aus dem Leben dieser Menschen zu hören, was sie dazu veranlasste, auf große Fahrt zu gehen und etwas über die Regionen zu erfahren, die von ihnen bereits besegelt wurden und möglicherweise zu den Reisezielen gehören, die man selber anpeilt.


Am Sonntag vor Karneval werden wir von Ilka, einer Bekannten von Frank und Brigitte, eingeladen, den Karnevalszug in St. Luce anzuschauen. Es ist einer der vielen, VOR dem eigentlichen Karnevalstermin stattfindenden Züge, in dem sich Gruppen und Vereine präsentieren, um sich für den Großen Umzug in Fort de France zu qualifizieren. Es soll ein erlebnisreicher Tag werden.
Ilka holt uns um 13.30h ab, da wir vor Beginn des Zuges noch in einem der urigen Lokale - direkt am Strand – zu Mittag essen wollen. „Les pieds dans l’eau“ ist das Attribut solcher Lokale und unsere Füße werden tatsächlich beinahe vom auflaufenden Meerwasser umspült.

"Les pieds dans l'eau..."

Und: Wir haben Kino vom Feinsten, denn in Le Marin ist am Vormittag die Regatta der „Yoles“ gestartet, die einen Wendepunkt nicht weit von unserem Restaurant hat. Die „Yoles“, traditionelle, etwa 11m lange Segelboote (mit quadratischem Segel, diagonal durchgeführtem Baum und ohne Kiel) sind besonders schwer zu manövrieren. Sie werden von einer 9 -11 köpfigen Crew (ein Steuermann) in der Balance gehalten, indem sich die allesamt durchtrainierten Männer mit halsbrecherischen Ausreitmanövern an langen Stangen, mal Backbord, mal Steuerbord übers Wasser hängen, um möglichst schnell und ohne zu kentern vom Segel vorangezogen zu werden.

Eine "Yole"...

Just zur Vorspeise passiert es. Die Wende an der Boje misslingt, das Segel killt, die jungen Männer versuchen das Boot mit heftigen Ausgleichsbewegungen wieder auf Kurs zu bringen aber scheitern. Einige fallen ins Wasser, machen Klimmzüge an den langen Auslegern, um wenigstens das Boot in der Balance zu halten, müssen aber schlussendlich aufgeben und landen unmittelbar vor unserer Nase am Strand. Enttäuschte Gesichter bei den Sportlern beim Abriggen ihres Regattabootes aber (gemeinerweise) Kamerafutter für die Touristen.

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Der Karnevalszug

Die am Zug teilnehmenden Gruppen haben alle ein bestimmtes Motto und werden in der Regel von sehr attraktiven, das Motiv verkörpernden, jungen Frauen angeführt.

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Knallbunt geht es zu, mit sehr lauten Schlagzeugen und Rasseln, die alle mit Inbrunst und Begeisterung geschlagen werden.
Ein kräftiger Regenschauer scheint den Teilnehmern überhaupt nichts auszumachen. Lediglich die „Palm-Königin“, deren Kostüm und Kopfbedeckung aus kunstvoll aufgefädelten und arrangierten Palmblättern besteht, fürchtet – glaube ich – ein wenig um das Zusammenfallen ihrer schicken Creation.


Der Zug ist zu Ende, wir wollen nach Hause. Ilka möchte das Auto starten aber nichts tut sich. Peter und Frank schieben an…Nichts…Es lässt sich kein Gang einlegen. Die Vermutung: Kupplung kaputt. Richtig. Kupplungsöl läuft in dünnem Strahl aus. Was nun? Der Autovermieter hat kein Ersatzfahrzeug, das er Ilka zur Verfügung stellen könnte. Ein Taxi ist nicht zu bekommen und der Parkplatz liegt an einer großen Umgehungsstraße, auf der die Autos ziemlich schnell daher brausen und es lebensgefährlich wäre, den Daumen herauszuhalten.
Einige Franzosen, die auch ihr Auto abholen wollen, bemerken unsere Ratlosigkeit. Sofort bieten sie ihre Hilfe an. Ilka wird von einer Frau mitgenommen, die in ihrer Nähe wohnt, uns bietet ein Ehepaar seine Chauffeur-Dienste an. Während der Mann das Auto holt, erklärt uns seine Frau, dass es eventuell Probleme mit der Polizei geben könne, wenn wir in dem 5-Sitzer zu Sechst erwischt würden. Nein, es wird keine Probleme geben, da die „Lösung“, der nicht unbedingt kleinste und zarteste von uns, dafür aber in alle Himmelsrichtungen faltbare Frank, bereits dabei ist, in den Kofferraum zu klettern. Und los geht’s. Alleine die Vorstellung, mich in ein solches Gefängnis hinein begeben zu müssen, löst bei mir claustrophobische Gefühle aus. So nehme ich die Abdeckplatte weg, um Frank ein wenig Licht und Luft zu verschaffen. Der Schuss geht leider nach hinten los. Luft und Licht (das ohnehin nicht mehr da war)hätte er nicht gebraucht, aber durch das seitliche, senkrechte Hineinstopfen der Abdeckplatte verkleinere ich sein Versteck dermaßen, dass er nur noch äußerst unbequem und Hämatom-fördernd die 10km lange Fahrt überstehen kann.
Ein „mea culpa“ wird – nach dem Zurechtschütteln der Gliedmaßen - vom Held der Stunde angenommen und wir alle bedanken uns bei den überaus freundlichen und hilfsbereiten Martiniquais, die uns zurück nach Le Marin brachten.

Bilder von schönen Tagen hier

Ein kleiner Sonntags-Spaziergang nach St.Anne...

Viele kommen per Dinghi hierher...

...wie die Hühner auf der Stange...

Blick von St. Anne über die Bucht...

Der Friedhof von St. Anne...

Auf dem Rückweg, vor dem Club Mediterranee

Zum Sundowner zu Obelixens...

Stimmungsvoll

Nicht allzu oft aber wenn, dann doch sehr, sehr schön und stimmungsvoll sehen wir den Sonnenuntergang von unserem Ankerplatz aus.

oder so...

Morgenstimmung...

Nach einem der vielen, kleinen Regenschauern...



Blick vom Mast der Obelix



Das flapsige, geflügelte Wort der letzten Tage ist: „Wer fertig ist, fährt früher los“, will heißen, dass derjenige, der mit seinen Reparaturen zuerst fertig ist, auch losfährt. Dem entgegen stehen die guten Versorgungs- und Reparaturmöglichkeiten hier auf Martinique und so findet - mal die PIA, mal die Obelix - immer wieder Dinge, die verbessert werden können.
Dennoch:Die Obelix hat die Nase vorn.

Der vorerst letzte gemeinsame Abend. Peter bekommt - da wir seinen Geburtstag sicherlich nicht zusammen feiern werden - ein pfiffiges und sehr nützliches Geschenk im Voraus.

Zweckentfremdung???

Am Samstag (gestern)segelt die Obelix davon in Richtung Norden.

Nichts an der Wasseroberfläche lässt erkennen, dass hier - 15m neben uns - fünf Wochen lang ein Schiff lag, mit dessen Besatzung wir viele schöne gemeinsame Erlebnisse hatten, lustige Stunden verbrachten und es uns kulinarisch mal hier, mal dort gut gehen ließen.

Ob wir sie nochmal einholen?

Freitag, 26. Februar 2016

20160226 Bequia und St. Lucia...

liegen bereits eine Weile hinter uns. Eine kleine, wenig kommentierte Fotostrecke soll an die schönen zehn Tage dort erinnern.

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Auf dem Weg von der Friendshipbay in die Admirality-Bay auf Bequia.

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So etwas passiert, wenn man die Abkürzung nimmt...

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Die gespenstig wirkenden Moonholes, die weder von der Land- noch von der Wasserseite leicht zu erreichen sind.
Ein amerikanischer Architekt baute das erste dieser Häuser in eine natürliche Stein-Arkade. Nachdem ein riesiger Felsbrocken aus dem Bogen heraus fiel, um im Bett des Hauses zu landen, werden diese Domozile nur noch an absolut Unerschrockene vermietet. Hin und wieder kann der Neugierige sich allerdings einer Führung durch das extravagante Dorf anschließen.

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Die "Club Med 2" und die "Windstar" liegen bereits in der Admirality Bay

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Das sind Dimensionen!!!

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Schon mal gesehen??? Hier, auf Bequia gekauft und treue Dienste am Heck unseres Dinghis leistend...

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In unserem Lieblingscafé lauschen wir den beiden Oldies, die echt tolle Oldies zu Gehör bringen...

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Nach einem ordentlichen Platzregen:
Blick von der Markthalle auf die Ankerbucht

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Abendstimmung in der Bucht...

Nach erholsamen fünf Tagen im glasklaren Wasser der Admirality-Bay geht's weiter nach St. Lucia.


St. Vincent, das wir lediglich passieren, sieht von der Seeseite sehr, sehr schön aus, wird aber von den meisten Seglern gemieden, da man wenig Gutes über den Umgang mit Fahrtenseglern hört. So entscheiden auch wir uns gegen Neugier und Mut und lassen die Insel unbesichtigt.

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Schöne Begegnung auf See

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Die "SeaCloud" kreuzt unser Fahrwasser



St. Lucia

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Die beiden Pitons, Wahrzeichen auch in der Nationalflagge von St. Lucia. Oft wünsche ich mir, ein besserer Fotograf zu sein...

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Die Anfahrt auf Souffriere...

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Länderwechsel bedeutet Flaggenwechsel. Immer das gleiche Gehuddel...

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Ein Regenbogen über der Bucht begüßt uns...

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Unser Boatboy: Ein Europa-Fetischist... Die Schweiz auf der Brust, die Deutschlandflagge (ein Geschenk von uns) schwenkend, braust er stolz davon...

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Blick von unserer Boje auf den kleinen Piton

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Blick von der Poolbar des Hotels "Hummingbird"


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Weiter geht's in die Anse Chastanet, in der wir an der Bar eines wunderschönen Resorts einen Sundowner nehmen.

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und anschließend - in mondloser Nacht - ziemliche Probleme haben - zu Fuß, am Strand entlang - zu unserem Schiff zurück zu finden und die Nacht mutterseelenallein an einer Boje verbringen.

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Sonntag, 31. Januar 2016

20160131 Unser neues Crewmitglied

Es geht wieder voran. Nicht nur segelnderweise, sondern auch im Dinghi. Seit 14 Tagen ist die „Ein-Mann-Paddelkraft“ auf der Ruderbank durch einen „Drei-Pferdestärken-Zweitakter“ am Heck des Dinghis ersetzt.
Das bedeutet: Unsere ökologisch korrekten, Muskel-kräftigenden und Abgas-freien Fahrten zum Dinghi-Dock sind wieder einer schnöden, mäßig schnellen Stinkefahrt gewichen.


3HP : 1MP

Sonntag, 17. Januar 2016

20160112 Mustique

ist anders. Und das in jeder Beziehung. Allzu viele Besucher hält man sich durch Restriktionen vom Leib. Yachten müssen z. B. eine Boje nehmen und lassen sich häufig abschrecken vom Preis, der für die erste Nacht gezahlt werden muss (allerdings für zwei weitere Nächte gilt, was nur im Kleingedruckten zu finden ist). Schiffe mit mehr als 25 Personen an Bord sind nicht zugelassen, für Tagesausflügler wird eine Pro-Kopf-Besichtigungsgebühr verlangt.

Wir betrachten die Insel am ersten Abend lediglich vom Schiff aus. Aus der berühmten „Basils Bar“, die unmittelbar vor unserer Nase auf Pfählen ins Wasser gebaut ist, dringt munteres Geplapper und leiser Jazz zu uns herüber.

Basils Bar

Man sitzt beim „ Sundowner“, der heute – nach vielen Tagen des einfachen Verschwindens der Sonne hinter Wolkenbergen – seinen Namen mal wieder zu Recht trägt.

einfach schön...

Wir genießen ihn vom Cockpit aus…


Das Wasser unter uns ist glasklar, Schildkröten und sogar ein Rochen gleiten unter uns hindurch und das Riff am Südende der Bucht soll ein lohnenswertes Schnorchelrevier sein.

Aber wir wollen vor allen Dingen die Insel sehen, von der wir schon so viel gehört haben. Paddelnd gelangen wir an das Dinghi-Dock, an dem die Boote durch die Brandung ziemlich heftig auf und ab bewegt werden.

Die schöne Uferstraße, nach Süden hin sich wie eine kleine bewaldete Allee fortsetzend, führt zur anderen Seite am Fischmarkt vorbei und lädt mit hübsch verzierten, pastellfarbenen Häusern nicht nur zum Fotografieren ein.

Hübsche Fassaden...

Der Duft von frisch gebackenem Brot, Törtchen und Kaffee zieht uns magisch in die „Sweetie Pie Bakery“, eine französische Patisserie mit entsprechenden Leckereien und NESPRESSO!!! (Leider wird kalte, nicht geschäumte Milch lieblos in den guten Kaffee gekippt :( :( )

Entspricht das Gesicht dem Genuss???

Steil bergauf und bergab windet sich die Uferstraße in die nächste Bucht, an deren Hänge sich das kleine und einzige Örtchen Lovell schmiegt. Saubere Häuschen mit gepflegtem Außenbereich und zwei Schulbusse (Pick-Ups), die die Kinder vor der Haustür absetzen, zeigen uns, dass die Insel nicht ausschließlich von Superreichen bewohnt ist.

Schulkinder auf dem Heimweg...

Uferbereich von Lovell...

Vom Gästehaus „The View“ haben wir einen tollen Blick über die Bucht.

Blick über die Bucht...

Zunächst trauen wir uns nicht, die Straße, die offensichtlich ins Inselinnere führt zu betreten, da auch hier darauf hingewiesen wird, dass die Benutzung letzterer nur mit Sondergenehmigung gestattet sei.
Auffahrten, von blühenden Büschen oder wilden, duftenden Sträuchern gesäumt, führen zu versteckten Juwelen, deren Zutritt dem „Normalo“ mit dem Hinweisschild:

“Trespassing not allowed, Private Property“

verwehrt bleibt.

Basils Bar ist für alle Besucher offen. Wir nehmen den Sundowner heute hier – bei Super Live Musik – und können am Ohrenschmaus während des Abendessens an Bord und bis in die Nacht hinein teilhaben.

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Am nächsten Tag lassen wir uns vom Taxi an die Ostküste der Insel, an den Macaroni -Beach bringen. Die Fahrt durchs Inselinnere erinnert an Sylt. Ursprünglichkeit und Natur-belassene Ordnung wechseln sich ab. Tennisplätze, eine Reitanlage, Volleyballfelder sehen sehr gepflegt aber ungenutzt aus und es lässt sich vermuten, dass man lieber den hauseigenen Pool oder Privatstrand nutzt.

Auch die Picnic-Stellen am Strand haben Reservierungsschilder. Auf ihnen wird mit Datum und Uhrzeit angezeigt, wann die großen, Palm-gedeckten Sonnenschirme mit Bänken und Tischen darunter, für die Villa Blablabla frei zu halten sind.

Prompt rückt eine Fahrzeugkolonne mit einem riesigen Lunch-Buffet für die Hotelgäste des „Cotton-House“ an und man vertreibt uns aus der Palmenhütte.
Kurze Zeit später hätten wir den Platz wieder einnehmen können, da es zu regnen beginnt und die Lunchgäste es vorziehen, im „Cotton-House“ zu Mittag zu speisen…

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Kaum auszumachen sind die Villen in den Hügeln...

Wir machen uns auf, den Küstenweg entlang zu wandern. Immer wieder weisen Schilder an großzügigen aber nicht einzusehenden Auf- oder Einfahrten auf die im Grünen versteckten Privatvillen hin.

Saphir-Blau

Namen wie „White Cedars“ oder „Sapphire“, (eine Villa, deren blaue Dächer Namens-gebend sind) finden wir am Abend (zur Vermietung angeboten) im Internet und staunen nicht schlecht über die Wochen, bzw. Tagespreise.

Mustique hat nicht nur den Nimbus des Exclusiven, die Insel ist es einfach.
Sie bietet alles, was der Erholungssuchende (mit entsprechendem Geldbeutel) braucht. Ursprünglichkeit neben Komfort und Luxus aller Art, exzellente Köche am Herd der beiden Hotel-Restaurants, Ruhe und Abgeschiedenheit, wilde und ruhige Strände...

...einer der "wilden" im Südosten...

und die Möglichkeit, ausgedehnte Spaziergänge zu machen, ohne Wandergruppen zu begegnen.

Blick aus der Bar des "Fire Fly"...

Also Summa summarum eine Insel, die dem gemeinen Segler nicht viel zu bieten hat aber für den Hotelgast des „Cotton House“ oder Mieter einer dieser Luxus-Villen mit Hausmädchen, Koch, Gärtner und Geländewagen paradiesisch sein wird :) :) :) ...

Samstag, 16. Januar 2016

20160111 Canouan

Wir laufen in die Charlestown-Bay von Canouan ein. Boatboy Shem - mit einem breiten Zahnlücken-Lächeln und strahlenden Kulleraugen – rauscht heran und fragt, ob wir ankern wollen oder eine Boje haben möchten. Wir wollen die „Behindertenboje“, in unmittelbarer Nähe des Dinghi-Docks, da wir ja „Außenborder-amputiert“ sind und mit möglichst geringem Paddelaufwand an Land gelangen möchten. Wir bekommen sie. Vor uns das Willkommensschild des Tamarind Hotels, links davon der gepflegte Hotelstrand (der übrigens jeden Morgen mit großen Rechen von Seegras befreit wird) und die Strandbar.

Willkommen im Tamarind Strandhotel

Blick von der Rezeption...

der kleine Hotelstrand...

Einladend...

Zum Sundowner haben wir die Rezeption(mit allerbestem WiFi)für uns alleine. Kein einziger Gast ist zu sehen, Hotel, Restaurant, Bistrot und Bar dunkel und vollkommen unbelebt.

Das ändert sich am nächsten Tag. Es ist Samstag, d.h. Neubelegung von Hotelzimmern und Crew-Wechsel auf Schiffen. Sukzessive reisen Gäste an und ab. Die Abreisenden kommen allerdings von der Seeseite. Weit draußen ankern zwei Luxusyachten. Livrierte sausen mit schicken Beibooten heran, um ihre Herrschaft mitsamt der Kofferberge am Dinghi-Steg abzusetzen. Von dort geht’s mit dem Taxi zum 2km entfernten Flughafen, der seit einigen Jahren auch Privat-Jets eine Landebahn bietet.

Abends können wir das Prozedere in umgekehrter Richtung beobachten.

Auf Schusters Rappen wollen wir die Insel erkunden. Wohlwissend, dass der nördliche Teil der Insel im Privatbesitz der „Canouan Resort Development Company“ ist, die dort ein Resort der Extraklasse hat entstehen lassen (zu dem in der Regel kein Zutritt gewährt wird), machen wir uns genau dorthin auf den Weg.

Blick über die Dächer...

Der Glocken"Turm" des Gebetshauses...

...und die Krippe auf dem Dorfplatz...

Das Örtchen – in den Hochglanzprospekten des Resorts als „City-Center“ bezeichnet, scheint allmählich aus seinem Dornröschenschlaf zu erwachen, denn neben den üblichen Holzhäusern (und auch noch Wellblechhütten) sieht man bereits etliche, größere Häuser aus Stein.
Eine sehr steile Straße bringt uns an die Ostküste, die dem Atlantik zugewandte Seite. Was sich uns bietet sind atemberaubende Ausblicke.

Durch Gesträuch...

und Kakteen...

...auf die Riff-geschützte Lagune...

Bergauf, bergab, in Bögen immer wieder der Küstenlinie folgend, wandern wir in der größten Mittagshitze in Richtung Norden… bis wir vor dem Eingangsportal des Resorts stehen.
Zwei junge Angestellte beraten sich ein wenig verlegen, ob sie uns den Durchgang zum weiter oben gelegenen Bistrot gewähren sollen, werden aber barsch zurecht- und wir zurückgewiesen, als ein „Vorgesetzter“ im Auto an die Schranke heranbraust. So. Das war’s. Bis hierher und nicht weiter.
Ein paar Fotos von einem Felsvorsprung lassen die Exclusivität dieser Einrichtung erahnen und die Recherche im Internet bestätigt sie mit entsprechenden Preisen.

Das Canouan Resort...

Pfahlbauten auf "karibisch"...

Wir kehren – nach einem Bade-Abstecher

ünberührter, wilder Strand...

...und ließ sie trockenen Fußes hindurchschreiten...


zurück in unsere Bucht und genießen den späten Sonntagnachmittag an unserem „Hausstrand“.

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und die PIA schaukelt sanft im Wasser...

...kein Krümel verkommt...

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