Mittwoch, 14. Juni 2017

20170520 Der zweite Satz...

Vom Exuma - Land und Wasser – Naturpark in die Glitzerwelt von Nassau…

Gleich zwei Probleme müssen vor der Weiterfahrt diskutiert werden: Wollen wir – auf schlecht haltendem Ankergrund - vor Nassau, in starker Strömung ankern oder lieber einen sicheren Stadthafen anlaufen. Wir entscheiden uns zunächst mal für einen Stadthafen. Das sich daraus ergebende zweite Problem: Können wir die beiden – vor den Stadthäfen liegenden - Brücken passieren, ohne das Risiko, den Mast zu verlieren?

Die Brücken-Durchfahrtshöhe ist angegeben mit 69ft., d.h. ca. 21m. Unser Mast, incl. der Antennen hat 21.30m, also knapp 70ft, und ist somit etwa 30cm zu hoch. In Europa geht man bei der Festlegung der Brücken-Durchfahrtshöhe immer vom Hochwasserstand aus. Gilt das auch auf den Bahamas??? Wir hoffen es. Das Wasser fällt oder steigt dort innerhalb einer Tide um etwa 60cm, d.h. wenn wir unsere Durchfahrt so timen können, dass wir die Brücken bei Niedrigwasser passieren, könnte es klappen. Wir wollen es versuchen und reservieren zwei Nächte in der Harbour-Central-Marina.

Niedrigwasser in Nassau ist heute für 18.00h angegeben, d.h. der Wasserspiegel sollte dann um ca. 60cm unter dem des Hochwassers liegen. Das dürfte reichen.

Diesmal passt uns die schnelle Rauschefahrt der PIA überhaupt nicht, da wir zwei Stunden vor Niedrigwasser bereits an den Brücken sind. Das Wasser könnte zum jetzigen Zeitpunkt ein wenig mehr als 30cm gefallen sein.
Eine Wahnsinnsströmung treibt uns mit 5kn Richtung Brücke. Peter will es dennoch wagen. Wie im Rio Guadiana dreht er die PIA kurz vor der Brücke, um rückwärts durchzufahren und sie notfalls – beim Touchieren – mit Vollgas aus der Gefahrenzone heraus manövrieren zu können. Ein gewagtes Manöver, das mein Herz bestimmt nicht aus purer Freude rasen lässt. Extreme Anspannung auch bei Peter…
Aber: die erste Durchfahrt gelingt…

Die zweite sollte nun eigentlich kein Problem mehr sein. Es kommt anders. Peter will die PIA in Fahrt und Strömungsrichtung drehen aber sie wird augenblicklich seitlich von der Strömung erfasst und mit hohem Tempo Richtung Ufer getrieben. Nur mit Vollgas gegensteuernd gelingt es ihm, sie rechtzeitig – vor Erreichen des Ufers und dem Gegenverkehr ausweichend - wohlbehalten – auch wieder rückwärts durch die zweite Brücke zu steuern.

Mit ziemlich trockenem Mund und ein wenig zittrig machen wir zwischen den dicken Pollern der Harbour-Central-Marina fest.

Brücke zum Paradise Island...

Eine der beiden Brücken.
Von Land aus betrachtet: hoch, harmlos, strömungsfrei

Providence Island mit der Hauptstadt der Bahamas – Nassau – ist lediglich durch eine Brücke mit dem „Paradise Island“ verbunden. Den werbewirksamen Titel trug die vorgelagerte Insel nicht immer. Früher, als hier nur Müll herumlag, hieß sie Hog Island. Doch dann wurde aufgeräumt und es entstand eine Art Freizeitpark der oberen Luxusklasse mit Hotels, Clubs, Restaurants, Golfplätzen, Aquarium, Wasserfällen, Luxusboutiquen und dem größten Spielkasino der Karibik, das berühmt wurde durch den James Bond Film „Casino Royale“.

Wir haben einen herrlichen Blick auf die imposante Hotelanlage mit dem berühmten Casino.

Hotel-Anlage auf Paradise Island...

Abendliches In-Szene-Setzen...




Der Blick vom Cockpit aus nach hinten zeigt die „Landungsbrücken“ der Kreuzfahrer.

Der Kreuzfahrer-Terminal..

Bis zu sechs dieser gigantischen „schwimmenden Hochhäuser“ haben hier nebeneinander Platz. Die Vorstellung, dass hier – an einem Tag – von sechs Schiffen jeweils bis zu 3500 Menschen ausgespuckt werden können, lässt den Gedanken an „Platzangst“ im Paradies“ aufkommen.

Rosa scheint die Lieblingsfarbe der Bahamians zu sein. Alle öffentlichen und wichtigen Gebäude haben sie; auch das Casino und viele Villen von wohlhabenden Bürgern dieser Insel.

Um den Kreuzfahrer-Terminal herum ist eine Art Kunststadt entstanden, die sich an den Fuß des höher gelegenen Stadtteils mit den oben beschriebenen Herrschaftshäusern schmiegt.

Ganz im Gegensatz dazu steht der Stadtteil, der sich zur anderen Seite der Brückenauffahrt nach Paradise Island ausdehnt: Kleine Häuser, zum Teil verfallen, verwilderte Gärten, verlassene Hütten, Läden die Günstiges und Ramsch anbieten aber auch einen Supermarkt, der unsere Augen – angesichts dieses Riesen-Angebots – riesengroß werden lässt. Unter Anderem: ERDBEEREN!!!!

Die Köstlichkeiten werden fix im Kühlschrank verstaut, dann geht’s (per Dinghi) rüber nach Paradise Island (in den „Paradise Harbour Club & Marina Komplex) zum Apero.

Einfahrt in die Super-Marina...

Wasserseitige Einfahrtstore in den 
<br />
Casino-Komplex...Unheimlich...

Die Kuppel des Casinos...

Allen Unkenrufen zum Trotz werden wir weder angehalten noch am Betreten der Clubanlagen gehindert oder nach dem Grund unseres Besuches gefragt.
Niemand bemerkt uns. Wäre auch ein Wunder! Hier ist man mit sich selbst beschäftigt. Grandiose Empfänge auf Luxusyachten, Sehen und Gesehen-werden auf der Flaniermeile.

Maulwurfblick auf die "Zenith"...

Sternenhimmel im dunkelblauen "Zenith"...

Eine Katamaran-MotorYacht: 40,60m lang, 10,70m breit, Höhe???
Preis: 41.000.000 USD (Beschreibung im Internet zu finden)

Auf der Flaniermeile...

Das Entree des Casinos...

Ein Rundgang durch das „Casino Royale“, in dem – glaube ich – alle Glücksspielarten dieser Welt möglich sind, lässt unseren Geldbeutel unangetastet.
Viel verführerischer erscheint uns das Restaurant, in dem extravagante, herrlich dekorierte und duftende Speisen an unserer Nase vorbei getragen werden. Leider muss man hier vorreservieren.

Daiquiri im "Cocktailknochen" serviert...
...abartig süß... unterirdisch schlecht...überirdisch teuer...
Peter opfert sich...

So gibt’s – auf der Mauer zum Millionenbecken – lediglich einen Daiquiri – aus dem riesigen Cocktail-Knochen (Plastikglas) für 30,-USD!!!

Fazit für Segler: Nassau eignet sich hervorragend für einen Crew-Wechsel (Int. Flughafen) sowie für einen Großeinkauf vor einem längeren Törn durch die Bahamas; der hiesige Aufenthalt sollte aber - zur Schonung pekuniärer Ressourcen - so kurz wie möglich gestaltet sein....

Bye Bye Nassau...

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Zuletzt aktualisiert: 17. Jun, 19:38

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