Samstag, 18. Mai 2013

20130518 Die Lachnummer

Yes, I can...Ich kann mit dem Außenborder umgehen! Und wie!
Es ist Samstagmorgen. Wir brausen zum Joggen an Land…oder auf Land?
Ich sitze an der Ruderpinne und chauffiere meinen Göttergatten mit Vollgas Richtung Anlege-Ponton. Plötzlich: Motorversagen?
"Hilfe, Peter, der Motor ist wieder kaputt!“
„Ich hab‘ Dir gesagt, bleib weg von der Sandbank!“
Ein letzter Motorseufzer, dann steckt die Schraube im Sand. Führerwechsel. Peter geht an die Pinne, ich schnappe mir ein Paddel. Das Dinghi mutiert zum Stocherkahn.
Drei „Leichtgewichte“ im Heck, d.h. Peter, Außenborder und Benzintank erzeugen ein gewaltiges Gefälle vom Bug zum Heck und wirken wie ein Sandbagger.
Im Bug (der sich inzwischen 20 cm über der Wasseroberfläche befindet) stehend, versuche ich, rechts und links stochernd, das Boot von der Sandbank zu bewegen, bewirke allerdings nur ein klägliches Hin- und Herpendeln der Bugspitze.
Hab‘ ich mich da verhört? Aus dem schweren Heck brummelt da so etwas wie: „Lachnummer“!!!!
Wenn Augenblitze töten könnten…

Anmerkung des Autors: Die Ungleichgewichtigen sitzen gerade in harmonischer Ausgewogenheit beim Frühstück…

Frust auf der ganzen Linie

Am Freitagnachmittag des 10.05. gehen wir Anker auf, um nach Lagos zurück zu kehren, da wir
1. das reparierte Lazy-Bag abholen wollen und
2. Anneli und Lars fürs Wochenende einen Segeltörn versprochen haben.
Doch was ist das? Der Vorwärtsgang der Steuerbordmaschine lässt sich nicht einlegen und wir treiben - mit den Ruderblättern voran - ziemlich zielsicher rückwärts Richtung Sandbank. Schreck!!
Zwei Schrammen haben wir uns über das hakende Getriebe bereits eingehandelt. Bitte nicht die Ruderblätter!!! Peter schafft es, mit Gewalt den Vorwärtsgang hinein zu drücken, was das Teil mit lautem Knall quittiert. So geht’s nicht weiter!

Scheinheilig verhält sich das Getriebe beim Anlegen in Lagos; so, als wäre nie etwas gewesen. Wir lassen uns von den geschmeidigen Geräuschen ein wenig einlullen, schieben die Bedenken zur Seite, sind nicht verärgert oder betrübt, dass das Lazy-Bag immer noch nicht fertig ist, genießen den Abend bei Gabi und Rolf, die uns wunderschöne Fotos aus der Karibik und von den Azoren zeigen und machen am Sonntag die versprochene Segeltour mit

CIMG2221
Lars und Anneli

Ein wunderschöner Segeltag – mit Ankern und Dinghi-Ausflug in die Grotten – findet einen ebensolchen Abschluss beim Grillen auf der Dachterrasse der Beiden.

Montagmorgen. Sollen wir in die Werft, um alles überprüfen zu lassen? Liegt es vielleicht doch an den Kiwi-Props, die wir – ziemlich problemlos – in „unserer“ Lagune selber wechseln könnten oder sind es die Bautenzüge die haken?
Wir fahren zurück in die Lagune, um – mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln – alle Eventualitäten durch zu checken. Neben telefonischer Unterstützung aus der Heimat, bekommen wir tatkräftige von Tom und Jerry (Herrchen und Hund).

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Tom kommt aus Heidelberg, hat seinen Catamaran Eagle“ komplett selbst gebaut und ist demzufolge handwerklich sehr geschickt.
Den ganzen Mittwoch sind die beiden Männer auf Tauchstation in den Motorräumen. Rauch steigt aus den Köpfen der beiden Ingenieure, nicht aus den Motoren.
Das abendliche Ergebnis: zwei Männer mit enttäuschtem, fragendem Gesichtsausdruck und ein Hund, der – nach überaus geduldigem Warten – das Mitgefühl mit seinem Herrchen durch das Schieflegen des Kopfes zu bekunden scheint.

Der zweite „Nicht-Erfolg“ lässt nicht lange auf sich warten. Peter möchte die Entsalzungsanlage auf ihren Einsatz vorbereiten und eine verbesserte Vorförderpumpe mit Entlüfter einbauen. Dazu wird am Donnerstagabend das Schapp, in das sie eingebaut werden soll, präpariert.
Nach dem Frühstück verschwindet Peter im „Gästerumpf“. Für eine gewisse Zeit ist nur das leise Geklapper des Werkzeugs zu vernehmen und ein über dem „Verlies“ kauernder Peter zeigt mir, dass wohl alles so weit in Ordnung sein muss…bis zum ersten Schrei: „Sch……!!!“ Salzwasser ist eingedrungen.

Begeisterung-sieht-anders-aus

Auftunken, testen und tasten wo es her kommt, Ventile öffnen und schließen, die Durchgängigkeit von Schläuchen prüfen etc… Nichts bringt die Erkenntnis. Das Ding wird wieder ausgebaut. Fehlkonstruktion, falsch zusammengebaut oder nur schlampig gemacht…egal wie…es ist mega ärgerlich!

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Sehen so Gewinner aus???

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Abreagieren bei einer ersten Übungsstunde mit dem Schifferklavier...
Und Ihr werdet es kaum glauben: Ich brauche keine Ohrstöpsel!!!

...Am Pfingstmontag, um 10.00h haben wir einen Termin auf der Schiffswerft in Lagos. Daumendrücken ist angesagt!

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